Trotz ihres künstlerischen Talents wurden viele Malerinnen über Jahrhunderte hinweg aus der Kunstgeschichte verdrängt oder vergessen. Doch die Digitalisierung bietet heute neue Möglichkeiten, um diesen Künstlerinnen die Sichtbarkeit zu verschaffen, die ihnen zusteht. In unserem Projekt "100 Malerinnen vom Mittelalter bis zur Moderne“ nutzen wir die Reichweite von YouTube, um vergessene Künstlerinnen einem breiten Publikum zugänglich zu machen.
In diesem Vortrag zeigt die Referentin, wie mit 100 Kurzporträt-Videos auf zwei YouTube-Kanälen – einem deutschsprachigen und einem internationalen mit Untertiteln in 37 Sprachen – eine digitale Bühne für diese Künstlerinnen geschaffen wird. Sie gibt Einblicke in die Konzeption, Produktion und Verbreitung der Videos und erläutert, wie sich klassische Kunst durch digitale Medien neu vermitteln lässt.
Das Projekt beweist: Mit der richtigen Strategie kann YouTube nicht nur ein Unterhaltungsmedium sein, sondern auch ein wirkungsvolles Werkzeug, um kulturelles Erbe zu bewahren und Frauen in der Kunstgeschichte sichtbar zu machen. Gleichzeitig zeigt es, dass dieses Modell auch auf viele andere Bereiche übertragbar ist. Ob in Wirtschaft, Forschung, IT, Patenten, Literatur, Politik, Wissenschaft, Musik oder Schauspiel – digitale Formate wie YouTube können entscheidend dazu beitragen, Frauen und ihre Leistungen aus der Unsichtbarkeit zu holen und ihre Geschichten einem weltweiten Publikum zugänglich zu machen.
Der Vortrag ist Teil der Online-Vortragsreihe IFiF-Impulse, in der Wissenschaftler*innen aus unterschiedlichen Disziplinen die Sichtbarkeit innovativer Frauen beleuchten.