Ihre männlichen Kollegen sind auf vielen Konferenzen und haben prominente Autorschaft? Aufgaben in der Lehre, im Mentoring oder im Fakultätsrat werden häufiger von weiblichen Kolleginnen übernommen? 

Durch einen Fokus auf "Selbstmarketing“ und karriereförderliche Aufgaben sind die Forschungsergebnisse männlicher Wissenschaftler oft sichtbarer als die ihrer weiblichen Peers. Viele Maßnahmen der Frauenförderungen zielen darauf ab, Frauen die "männlichen“ Verhaltensmuster nahezubringen.  

Aber ist es sinnvoll, Frauen an die gegebenen Strukturen anzupassen oder sollten sich diese Strukturen ändern? Der moderne Wissenschaftsbetrieb setzt zunehmend stärker auf Teamarbeit und auch die Anforderungsbereiche werden diverser – vielleicht ist es also sinnvoller, sich anzuschauen, wie verschiedenartige Präferenzen, Fähigkeiten und Interessen am besten zusammenspielen, um hervorragende Ergebnisse und eine für alle förderliche Atmosphäre zu erreichen. 

Das BMBF-geförderte Projekt "heiCHANGE - Sichtbarkeit durch strukturellen Wandel" beschäftigt sich mit zwei Faktoren, die die Sichtbarkeit von Wissenschaftlerinnen am akademischen Arbeitsmarkt beeinflussen: Präferenzen für (Status-)Wettbewerbe und für unterschiedliche Aufgabenarten.  

In der Vorlesung stellen Sara Engeler und Christiane Schwieren Erkenntnisse aus der experimentellen Wirtschaftsforschung und der eigenen Forschung aus der Projektarbeit an heiCHANGE vor. Sie erörtern, ob und wie sich die genannten Faktoren auf die Sichtbarkeit von Frauen in der Wissenschaft und das individuelle Wohlbefinden auswirken. Neben Maßnahmen, die individuell getroffen werden können, wird vor allem auch darauf eingegangen, was sich institutionell an der "Fachkultur“ ändern muss, um die leaky pipeline kleiner und die Forschung besser werden zu lassen. 

Der Vortrag ist Teil der Online-Vortragsreihe IFiF-Impulse, in der Wissenschaftler*innen aus unterschiedlichen Disziplinen die Sichtbarkeit innovativer Frauen beleuchten.

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