Männliche und weibliche Studierende wählen häufig unterschiedliche Studienfächer, so dass Frauen in einigen Fächern bereits während des Studiums stark unterrepräsentiert sind und in anderen die Mehrheit der Studierenden stellen. Meist geschieht dies in Übereinstimmung mit stereotypen Annahmen über die Disziplinen. Dies wird unter dem Begriff horizontale Gendersegregation diskutiert.

Die Erforschung möglicher Ursachen der Unterrepräsentation von Frauen in einigen Disziplinen bezieht sich deswegen auf psychologische Ursachen, die die subjektive Passung zu diesen Disziplinen betreffen. Aufbauend auf diesen Annahmen wurde das Lack-of-Fit Modell aus Selbstperspektive entwickelt und in einer männlich dominierten Disziplin am Beispiel der Philosophie untersucht. Die Ergebnisse mehrerer Studien zeigen, dass Studentinnen und auch bereits Schülerinnen in der Philosophie eine größere fehlende Passung zwischen den stereotypen Eigenschaften von Philosoph*innen und den eigenen Eigenschaften wahrnehmen. Dieser wahrgenommene Misfit korreliert negativ mit dem Zugehörigkeitsgefühl, der Beteiligung und der Intention, in der Philosophie bleiben zu wollen. Diese Ergebnisse zeigen, dass die als stereotyp wahrgenommenen Eigenschaften der Disziplinen, die Unterrepräsentation von Frauen in wissenschaftlichen Disziplinen erklären können. Aufbauend darauf werden weitere Anwendungen sowie mögliche Gegenmaßnahmen diskutiert.

Der Vortrag ist Teil der Online-Vortragsreihe IFiF-Impulse, in der Wissenschaftler*innen aus unterschiedlichen Disziplinen die Sichtbarkeit innovativer Frauen beleuchten.

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