Frauenanteil Personal an Hochschulen
Wie verteilen sich Frauen auf das wissenschaftliche und künstlerische Personal an Hochschulen?
Das Personal an Hochschulen umfasst neben der Anzahl von Frauen und Männern auf Professuren auch die wissenschaftlichen und künstlerischen Mitarbeiter*innen, Dozent*innen und Assistent*innen sowie die Lehrkräfte für besondere Aufgaben.
Bei den hauptberuflich Beschäftigten an einer Hochschule bilden die wissenschaftlichen und künstlerischen Mitarbeitenden mit Abstand die größte Gruppe im wissenschaftlichen Personalbereich: Im Jahr 2022 waren 212.320 wissenschaftlich und künstlerische Mitarbeitende an einer Hochschule beschäftigt. Diese Gruppe umfasst sowohl promovierende als auch bereits promovierte Mitarbeiter*innen. Die meisten Personen dieser Gruppe befinden sich in einem befristeten Angestelltenverhältnis.1 Die zweitgrößte Personalgruppe der hauptberuflich Beschäftigten umfasst die Professor*innen mit insgesamt 51.161 Personen. Lehrkräfte für besondere Aufgaben (2022: 11.163 Personen) sowie die Gruppe der Dozent*innen und Assistent*innen (2022: 3.591 Personen) machen einen eher geringen Anteil am wissenschaftlichen Hochschulpersonal aus.
Der Frauenanteil liegt in nahezu allen Personalgruppen unter dem Männeranteil. So ist in der Gruppe der Professor*innen nur etwas mehr als jede vierte Stelle mit einer Frau besetzt (Frauenanteil 28,0 Prozent, vgl. auch Frauenanteil an Professuren). Die Gruppe der Dozent*innen und Assistent*innen besteht zu 42,7 Prozent aus Frauen.
Bei den wissenschaftlichen und künstlerischen Mitarbeitenden ist das Verhältnis zwischen Frauen und Männern mit einem Frauenanteil von 44,9 Prozent fast paritätisch. Da bekannt ist, dass mehr Frauen ihre wissenschaftliche Karriere nach einer Promotion beenden als Männer, könnte vermutet werden, dass der Frauenanteil in der Gruppe unter den promovierenden Mitarbeiter*innen größer ist als unter den bereits promovierten. Dies ist jedoch nicht der Fall: Der Frauenanteil bei den promovierenden und den bereits promovierten wissenschaftlichen und künstlerischen Mitarbeitenden ist mit jeweils 43 Prozent gleich hoch (im Jahr 2020; nicht grafisch dargestellt). Dies kann darauf zurückgeführt werden, dass der Ausstieg aus der Wissenschaft häufig nicht direkt im Anschluss an die Promotion erfolgt, sondern erst nach einer der Promotion folgenden Beschäftigungsphase.1
Unter den Lehrkräften für besondere Aufgaben lässt sich ein höherer Anteil Frauen (54,2 Prozent) als Männer beobachten. Diese Form der Beschäftigung geht im Vergleich mit den wissenschaftlichen und künstlerischen Mitarbeitenden häufig mit einer niedrigeren Entlohnung, einer Befristung der Stelle und einem hohen Arbeitsaufwand aufgrund des hohen Lehrdeputats einher, wodurch gleichzeitig die Möglichkeiten zur wissenschaftlichen Weiterqualifizierung begrenzt werden. Hier sind mehrheitlich Frauen von der eher prekären Beschäftigung betroffen.
Literatur
Literatur
1 Löther, Andrea (2022): Gleichstellungspolitische Aspekte von Personalstrukturen auf dem Weg zur Professur sowie befristeter Beschäftigung in der Wissenschaft. GWK-Sonderauswertung 2022. In: GWK (2022): Chancengleichheit in Wissenschaft und Forschung. 26. Fortschreibung des Datenmaterials (2020/2021) zu Frauen in Hochschulen und außerhochschulischen Forschungseinrichtungen. Materialien der GWK, Heft 82, Bonn.
Weiterführende Publikationen
GWK (2023): Chancengleichheit in Wissenschaft und Forschung. 27. Fortschreibung des Datenmaterials (2021/2022) zu Frauen in Hochschulen und außerhochschulischen Forschungseinrichtungen. Materialien der GWK, Heft 85, Bonn.
zur Publikation
Hinweise zu den Daten
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Datenquelle:
Statistisches Bundesamt 2023, Statistik des Hochschulpersonals, Tabelle 21341-0001: Personal an Hochschulen: Deutschland, Jahre, Personalgruppen nach Beschäftigungsverhältnis, Geschlecht
Anmerkungen:
- Die Statistik erscheint einmal jährlich mit Stichtag zum 1. Dezember.
- Die Grundgesamtheit ist das am Stichtag neben- oder hauptberuflich tätige Personal.
- Die Datengewinnung erfolgt über die Verwaltungsdaten der Hochschulen, die für administrative Zwecke erhoben werden. Die Personalstatistik ist eine Sekundärerhebung (Vollerhebung) auf der Basis der Verwaltungsdaten der Hochschulen.