FuE-Personal im Hochschulsektor

Forscherinnen im Hochschulsektor

Der Bereich Forschung und Entwicklung erstreckt sich über den Wirtschafts-, Hochschul- und Staatssektor. Ein allgemeiner Überblick über Frauen in Forschung und Entwicklung sowie ein Vergleich der drei Sektoren findet sich hier: Frauenanteil an FuE-Personal.

Der Hochschulsektor beinhaltet alle Universitäten, technischen Hochschulen, Fachhochschulen und sonstigen Einrichtungen des Tertiärbereichs, unabhängig von ihren Finanzierungsquellen und ihrem rechtlichen Status. Etwa ein Fünftel der Beschäftigten* im Bereich Forschung und Entwicklung (im Folgenden kurz FuE) ist im Jahr 2021 an Hochschulen tätig (156.543 von insgesamt 753.940). Davon sind 45 Prozent Frauen (nicht grafisch dargestellt).

Im Folgenden liegt der Fokus auf Forschenden (wissenschaftliches Personal) im Hochschulsektor. „Forschende“ sind gleichzusetzen mit dem wissenschaftlichen Personal und sind Fachkräfte, die mit der Konzipierung und Hervorbringung neuer Kenntnisse befasst sind. In der Regel verfügen Forscher*innen über einen Hochschulabschluss. Hier liegt der Frauenanteil bei 38,3 Prozent. Im Zeitraum von 2001 bis 2021 hat sich der Frauenanteil an Forschenden stetig von 22,4 Prozent im Jahr 2001 um insgesamt 15,9 Prozentpunkte erhöht. Eine Ausnahme bildet das Jahr 2004. Im Verhältnis zum Vorjahr steigt die Zahl der Forscherinnen um rund 4.000 Beschäftigte, während die Zahl der Forscher im Vergleich zum Jahr 2003 um rund 6.000 Beschäftigte sinkt. Der Frauenanteil steigt hier um 6 Prozentpunkte auf 30,7 Prozent und sinkt zum darauffolgenden Jahr um 2,7 Prozentpunkte ab.

Sowohl die Gesamtzahl der männlichen als auch der weiblichen Forschenden ist in den betrachteten zwei Jahrzehnten von 2001 bis 2021 in der Tendenz steigend. Während die Zahl des männlichen wissenschaftlichen Personals für FuE in der Zeit um das 1,4-fache gestiegen ist, hat sich die Zahl des weiblichen wissenschaftlichen Personals absolut betrachtet im gleichen Zeitraum sogar verdreifacht.

Forscherinnen an Hochschulen nach Wissenschaftszweig

Weibliches und männliches wissenschaftliches Personal für Forschung und Entwicklung ist im Jahr 2021 an deutschen Hochschulen ungleich auf die einzelnen Wissenschaftszweige verteilt.

In den Geistes-, Rechts-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften (Frauenanteil 49,1 Prozent), den Agrar-, Forst- und Ernährungswissenschaften und der Veterinärmedizin (Frauenanteil 50,1 Prozent) und der Medizin/Gesundheitswissenschaften (Frauenanteil 53,3 Prozent) machen Frauen rund die Hälfte der Forschenden aus.

Neben den Geistes-, Rechts-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften mit 36.365 Forschenden sind die Ingenieurwissenschaften (34.475 Forschende) und die Naturwissenschaften/Mathematik (26.687 Forschende) die Wissenschaftszweige mit der größten Zahl an wissenschaftlichem Personal für Forschung und Entwicklung. In den Ingenieurwissenschaften liegt der Frauenanteil nur bei 19,9 Prozent, in den Naturwissenschaften/Mathematik bei lediglich 31,7 Prozent.

* Die Anzahl der Forschenden wird als Vollzeitäquivalente und nicht als Anzahl an Personen angegeben. Ein Vollzeitäquivalent ist die tatsächliche von Beschäftigten in FuE für Forschung aufgewendete Arbeitszeit umgerechnet in Vollzeitkräfte.

Weiterführende Publikationen

Hinweise zu den Daten

Anleitung zum Download der Grafik und Daten:
Die Grafiken und die zu Grunde liegenden Daten können jeweils durch einen Linksklick auf die drei Striche rechts oben am Rand der Grafik heruntergeladen werden. Bei Weiterverwendung der Grafiken oder Daten bitten wir um Angabe der Quellen.

Datenquelle:  

  1. Entwicklung FuE-Personal im Hochschulsektor: Statistisches Bundesamt 2022, Sonderauswertung; Stifterverband Wissenschaftsstatistik 2022, Sonderauswertung, Datenportal BMBF: Tabelle 1.7.2 (BuFI 16): FuE-Personal nach Geschlecht, Sektoren und Personalgruppen (Vollzeitäquivalent)
  2. FuE-Personal im Hochschulsektor nach Wissenschaftszweig: Statistisches Bundesamt 2023, Sonderauswertung, Datenportal BMBF: Tabelle 1.7.6: Personal der Hochschulen nach Personalgruppen und Wissenschaftszweigen (Vollzeitäquivalent)

Anmerkungen

Zu 1. Entwicklung FuE-Personal im Hochschulsektor

  • Sonderauswertung des Statistischen Bundesamtes und des Stifterverbands Wissenschaftsstatistik.
     
  • Hochschulsektor: alle Universitäten, technische Hochschulen, Fachhochschulen und sonstigen Einrichtungen des Tertiärbereichs, unabhängig von ihren Finanzierungsquellen und ihrem rechtlichen Status
  • Forschende: Forschungsgruppenleiter*innen bzw. Institutsleiter*innen, wissenschaftliche Mitarbeiter*innen sowie Verwaltungspersonal mit Promotion, Masterabschluss oder Universitätsdiplom

Zu 2. FuE-Personal im Hochschulsektor nach Wissenschaftszweig

  • Medizin: einschließlich zentrale Einrichtungen der Hochschulkliniken

Die Wissenschaftszweige umfassen jeweils folgende Wissenschaftsgebiete:

  • Geisteswissenschaften: Geisteswissenschaften; Philosophie, Theologie; Geschichte; Andere Kulturwissenschaften; Sport, Sportwissenschaft; Kunst, Kunstwissenschaft
  • Rechts-, Wirtschafts-, und Sozialwissenschaften: Rechts- und Sozialwissenschaften; Wirtschaftswissenschaften; Erziehungswissenschaften; Psychologie
  • Mathematik, Naturwissenschaften: Mathematik, Naturwissenschaften; Physik, Astronomie; Chemie; Pharmazie; Biologie; Geowissenschaften
  • Humanmedizin/Gesundheitswissenschaften: Humanmedizin/Gesundheitswissenschaften
  • Agrar-, Forst- und Ernährungswissenschaften, Veterinärmedizin: Veterinärmedizin; Agrar- und Forstwissenschaften; Ernährungs- und Haushaltswissenschaften
  • Ingenieurwissenschaften: Architektur, Raumplanung, Bauingenieur- und Vermessungswesen; Elektrotechnik und Informationstechnik; Sonstige Ingenieurwissenschaften; Informatik