FuE-Personal im Staatssektor (wissenschaftliche Einrichtungen des öffentlichen Sektors)
Forscherinnen im Staatssektor
Der Bereich Forschung und Entwicklung (im Folgenden kurz FuE) erstreckt sich über den Wirtschafts-, Hochschul- und Staatssektor. Ein allgemeiner Überblick über Frauen in Forschung und Entwicklung sowie ein Vergleich der drei Sektoren findet sich hier: Frauenanteil an FuE-Personal.
Der Staatssektor beinhaltet öffentliche Einrichtungen für Wissenschaft und FuE, gemeinsam von Bund und Ländern geförderte Einrichtungen für Wissenschaft und FuE, sonstige öffentlich geförderte Organisationen ohne Erwerbszweck für Wissenschaft und FuE sowie wissenschaftliche Bibliotheken und Museen. Im Vergleich zu den anderen beiden Sektoren im Bereich FuE ist der Staatssektor – gemessen an der Gesamtzahl des dort arbeitenden FuE-Personals – der kleinste Sektor: Im Jahr 2021 sind 119.268 der 753.940 in Forschung und Entwicklung tätigen Personen* an öffentlichen Einrichtungen und anderen von Bund und/oder Ländern geförderten Einrichtungen und Organisationen (ohne Erwerbszweck für Wissenschaft und FuE) sowie in wissenschaftlichen Bibliotheken und Museen beschäftigt. Das entspricht insgesamt einem Anteil von 15,8 Prozent. Aus der Gruppe des gesamten wissenschaftlichen Personals (Forschende) in Forschung und Entwicklung arbeiten 13,8 Prozent in diesem Sektor (nicht grafisch dargestellt).
Im Folgenden liegt der Fokus auf den Forschenden (wissenschaftliches Personal) im Staatssektor. Im Jahr 2021 gibt es dort unter den insgesamt 63.701 Forschenden 22.595 Frauen: Damit ist etwas mehr als jede*r dritte Forschende eine Frau (Frauenanteil 35,5 Prozent). „Forschende“ sind gleichzusetzen mit dem wissenschaftlichen Personal und sind Fachkräfte, die mit der Konzipierung und Hervorbringung neuer Kenntnisse befasst sind. In der Regel verfügen Forscher*innen über einen Hochschulabschluss. In den letzten zwei Jahrzehnten hat sich ihre Zahl im Staatssektor mehr als verdoppelt. Der prozentuale Frauenanteil ist im selben Zeitraum von 22,9 Prozent im Jahr 2001 um 12,6 Prozentpunkte gestiegen.
Forscherinnen im Staatssektor nach Einrichtungsgruppe
Differenziert man die Forschenden im Staatssektor nach Einrichtungsgruppen, zeigt sich, dass der Frauenanteil in wissenschaftlichen Bibliotheken und Museen am größten ist. Mehr als die Hälfte (56,9 Prozent) des wissenschaftlichen Personals für Forschung und Entwicklung sind hier Frauen. Die Einrichtungsgruppe der wissenschaftlichen Bibliotheken und Museen ist mit insgesamt 1.372 Forschenden die kleinste Einrichtungsgruppe.
Bei den anderen Einrichtungsgruppen liegen die Frauenanteile jeweils zwischen 30 und 40 Prozent. Mehr als 70 Prozent der Forschenden im Staatssektor (46.090 von insgesamt 63.699) arbeiten in den gemeinsam von Bund und Ländern geförderten Einrichtungen für Wissenschaft bzw. Forschung und Entwicklung (Helmholtz-Zentren, Institute der Max-Planck-Gesellschaft, Institute der Fraunhofer-Gesellschaft, Leibniz-Gemeinschaft und Akademien). Hier ist ein Drittel der Forschenden weiblich (Frauenanteil 33,5 Prozent). Rund ein Viertel des wissenschaftlichen Personals im Staatsektor ist in den öffentlichen Einrichtungen für Wissenschaft und FuE (mit einem Frauenanteil von 40,9 Prozent) sowie den sonstigen öffentlich geförderten Organisationen ohne Erwerbszweck für Wissenschaft und FuE (mit einem Frauenanteil von 38,2 Prozent) beschäftigt.
* Die Anzahl der Forschenden wird als Vollzeitäquivalente und nicht als Anzahl an Personen angegeben. Ein Vollzeitäquivalent ist die tatsächliche von Beschäftigten in FuE für Forschung aufgewendete Arbeitszeit umgerechnet in Vollzeitkräfte.
Weiterführende Publikationen
BMBF (2022): Bundesbericht Forschung und Innovation 2022. Forschungs- und innovationspolitische Ziele und Maßnahmen.
zur Publikation
Hinweise zu den Daten
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Die Grafiken und die zu Grunde liegenden Daten können jeweils durch einen Linksklick auf die drei Striche rechts oben am Rand der Grafik heruntergeladen werden. Bei Weiterverwendung der Grafiken oder Daten bitten wir um Angabe der Quellen.
Datenquelle:
- Entwicklung FuE-Personal im Staatssektor: Statistisches Bundesamt 2022, Sonderauswertung; Stifterverband Wissenschaftsstatistik 2022, Sonderauswertung, Datenportal BMBF: Tabelle 1.7.2 (BuFI 16): FuE-Personal nach Geschlecht, Sektoren und Personalgruppen (Vollzeitäquivalent)
- FuE-Personal im Staatssektor nach Einrichtungsgruppe: Statistisches Bundesamt 2023: Ausgaben, Einnahmen, Personal öff. Forschungseinr., Tabelle 21811-0006: Personal für Forschung und Entwicklung (Vollzeitäquivalente): Deutschland, Jahre, Einrichtungsart, Personalgruppen, Geschlecht, Altersgruppen
Anmerkungen:
Zu 1. Entwicklung FuE-Personal im Staatssektor
- Sonderauswertung des Statistischen Bundesamtes und des Stifterverbands Wissenschaftsstatistik.
- Staatssektor: öffentliche Einrichtungen für Wissenschaft und FuE, gemeinsam von Bund und Ländern geförderte Einrichtungen für Wissenschaft und FuE, sonstige öffentlich geförderte Organisationen ohne Erwerbszweck für Wissenschaft und FuE, wissenschaftliche Bibliotheken und Museen
- Forschende: Forschungsgruppenleiter*innen bzw. Institutsleiter*innen, wissenschaftliche Mitarbeiter*innen sowie Verwaltungspersonal mit Promotion, Masterabschluss oder Universitätsdiplom
Zu 2. FuE-Personal im Staatssektor nach Einrichtungsgruppe
- Öffentliche Einrichtungen für Wissenschaft, FuE:
Bundesforschungseinrichtungen, Landes- und kommunale Forschungseinrichtungen - Gemeinsam von Bund und Ländern geförderte Einrichtungen für Wissenschaft, FuE:
Helmholtz-Zentren, Institute der Max-Planck-Gesellschaft, Institute der Fraunhofer-Gesellschaft, Leibniz-Gemeinschaft ("Blaue Liste"), Akademien (lt. Akademienprogramm) - Sonstige öffentlich geförderte Organisationen ohne Erwerbszweck für Wissenschaft, FuE
- Wissenschaftliche Bibliotheken und Museen:
Öff. geförderte wiss. Bibliotheken, Archive u. FIZ; Öffentliche wiss. Bibliotheken, Archive und FIZ; Wissenschaftliche Museen