Auf dem 3. Netzwerktreffen von IFiF-Projekt Infect-Net betonte Prof. Antje Flieger, Infect-Net-Vorständin, die Vorteile paritätischer Stellenbesetzung und die Notwendigkeit, weiter auf Geschlechtergerechtigkeit hinzuarbeiten.

Pandemiebewältigung und Forschung

Das Treffen stand im Zeichen der Pandemiebewältigung. Prof. Dr. Lars Schaade, Präsident des RKI, erläuterte die Rolle seines Instituts in der Pandemie und die Herausforderungen bei der Implementierung neuer Meldeverfahren. Prof.in Carmen Scheibenbogen von der Charité beleuchtete die immunologischen Grundlagen von Post-Covid-Syndrom und ME/CFS und betonte die Notwendigkeit, geeignete Biomarker zu identifizieren und Behandlungsperspektiven zu schaffen. Aus dem Netzwerk sprachen Dr. Berit Lange vom Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung über die Notwendigkeit resilienter Forschungsinfrastrukturen, Prof.in Asisa Volz von der TiHo Hannover über ein Vektorvirus-System für anpassbare Impfstoffe und Prof.in Maren von Köckritz-Blickwede über geplante Änderungen im Tierschutzgesetz und deren Auswirkungen auf die Infektionsforschung.

Förderung der Sichtbarkeit von Infektionsforscherinnen

Dr. Benjamin Kuntz vom RKI-Museum inspirierte die Teilnehmenden mit einem Porträt der ersten Professorin Berlins, Lydia Rabinowitsch-Kempner, die gegen Tuberkulose und die Männerdomäne in der Wissenschaft kämpfte. Susanne Glasmacher, Pressesprecherin des RKI, gab Einblicke in die Herausforderungen der Wissenschaftskommunikation während der Pandemie und gab hilfreiche Ratschläge für kommunizierende Wissenschaftlerinnen. Mit Dr. Annegret Burkert vom Science Media Center Germany wurde darüber diskutiert wie Infektionsforscherinnen in den Medien sichtbarer gemacht werden können. Sie lud interessierte Wissenschaftlerinnen ein, sich als Expertinnen beim SMC zu registrieren. Des Weiteren wurden geplante Formate für die Onlinekommunikation von Infect-Net und Unterstützungsmöglichkeiten bei Hassreden und Anfeindungen in der Wissenschaftskommunikation vorgestellt.

Diskussion und Zukunftspläne

Intensiv diskutiert wurden auch die geplanten Novellen des WissZeitVG und des Tierschutzgesetzes, die aktuell für viel Unsicherheit unter Wissenschaftler:innen sorgen. Zum Abschluss stellte das Team von InfectNet die Satzungsentwürfe für die Gründung des „Verband deutscher Infektionsforscherinnen e.V.“ im November 2024 vor, mit dem das IFiF-Projekt Infect-Net verstetigt wird.

Mehr Informationen in dem Projektsteckbrief von Infect-Net.