Das Thema Gründungsförderung ist in den meisten Hochschulen bereits immanente Aufgabe des Transfers und wird aktiv gestaltet. Das Bewusstsein für die Relevanz und der Aktivitätsgrad einer gezielten Förderung von Akademikerinnen ist allerdings noch sehr unterschiedlich ausgeprägt.
Einige Hochschulen haben sich das Thema Female Entrepreneurship auf die Fahne geschrieben und setzen ihre Ressourcen auch gezielt dafür ein – das wird im Angebot sichtbar und auch an den Zahlen der Ausgründungen. Bei anderen Hochschulen sind es Einzelpersonen, die das Thema und die entsprechenden Angebote für Frauen schaffen. Hier gilt es, weiter Wissen aufzubauen und Netzwerke zu verstetigen.
#3FragenAn zum Thema gründerinnenfreundliche Hochschulen
InnoGründerinnenDr. Andrea Schirmacher wie sieht eine gründerinnenfreundliche Hochschule aus?
Das IFiF-Projekt InnoGründerinnen der bundesweiten gründerinnenagentur (bga) erhebt Daten über Gründerinnen und Unterstützungsangebote an Hochschulen. Außerdem wurden Round Table Gespräche in ganz Deutschland durchgeführt. Daraus werden Handlungsempfehlungen entwickelt, die Hochschulen dabei unterstützen, die Gründerinnen besser als bisher zu erreichen.
Wir wollten von Projektleiterin Dr. Andrea Schirmacher wissen, was dabei herausgekommen ist und wie eine gründerinnenfreundliche Hochschule aussieht.
Unsere Studie hat gezeigt, dass besonders kleinere Hochschulen, die den Gründerinnen ganz konkrete Angebote wie z.B. Räume anbieten, sehr erfolgreich sind und das Potenzial der Frauen heben können. An vielen Hochschulen fehlen aber noch Daten, um valide Aussagen treffen zu können. So wird bspw. häufig nicht erhoben, ob aus Gründungsvorhaben auch Gründungen entstehen.
Schön zu sehen war, dass die Hochschulen perspektivisch mehr Fokus auf Gründungen von Frauen legen wollen und ihre Angebote und Strukturen dementsprechend anpassen möchten. Daher entwickeln wir gerade einen Handlungsleitfaden, der ihnen konkrete Umsetzungsvorschläge macht.
Das Thema Gründung sollte bei der Hochschulleitung als Querschnittsaufgabe angesiedelt sein, nur so kann Gründung in allen Fakultäten und Fachbereichen präsent und mit genügend Ressourcen ausgestattet werden. Es gäbe im Idealfall Gründungsberater*innen in jedem Fachbereich, die eng mit dem Career Service und dem Gleichstellungsbereich zusammenarbeiten. So treffen Fach- und Genderkompetenzen zusammen und können eine Atmosphäre schaffen, in der Frauen eine Unternehmensgründung als Karriereoption wahrnehmen und für sich prüfen können.
Als erfolgreich zur Förderung von Frauen werden sowohl hochschulübergreifende Formate als auch hochschulinterne Angebote eingestuft, wie beispielsweise Kooperationen mit Frauennetzwerken oder die Begleitung durch Mentorinnen. Besonders wichtig sind dabei frauenspezifische Veranstaltungen zum Thema Gründen, Netzwerkveranstaltungen sowie gendersensible Beratung und Begleitung.
Hier geht es zum Projektsteckbrief von InnoGründerinnen.