IFiF-Projekte

Archäologinnen im Fokus

AktArcha

Am 29. und 30. Juli blickte das IFiF-Projekt AktArcha auf der Abschlusstagung auf drei Jahre Projektlaufzeit zurück und präsentierte viele Einblicke in die Welt von Archäologinnen.

Astrid Fendt, Mitorganisatorin der Tagung und Moderatorin des ersten Vortragsblocks (li) und das AktArcha-Team (re) Doris Gutsmiedl-Schümann, Julia Koch und Elsbeth Bösl nach dem Vortrag © Gabriele Seitz, Freiburg

Archäologinnen im Fokus

Der öffentliche Publikumsvortrag mit Filmaufnahmen von Agatha Christie © Elsbeth Bösl

Die Tagung „Innovationen, Netzwerke, Fachgeschichte. Archäologinnen im Fokus” fand als hybride Veranstaltung statt. Bis zu 90 Personen waren sowohl am Landesmuseum Württemberg in Stuttgart als auch online dabei.  

Nach der Begrüßung durch Dr. Astrid Fendt vom Landesmuseum begann der erste Vortragsblock mit einem Beitrag des AktArcha-Teams, in dem auf die vergangenen drei Jahre im Projekt zurückgeblickt wurde. In dem Vortrag wurde die Verknüpfung von historisch-biografischer Forschung und paralleler Vermittlung betont. Gabriele Rasbach von der Römisch-Germanischen Kommission gab in ihrem Beitrag anschließend einen weiteren historischen Überblick über Archäologinnen und ihre Netzwerke im historischen Kontext der unterschiedlichen politischen Systeme und Zeitkontexte seit dem deutschen Kaiserreich. Die folgenden Vorträge rückten einzelne Frauen und ihre (Berufs-)Biografien in den Mittelpunkt. Der dritte Block von Vorträgen des ersten Tages beschäftigte sich mit biografischen Forschungen zu Frauen in der Wissenschaft als Promotionsthemen. Den Abschluss des ersten Tagungstages bildete Filmwissenschaftler Thomas Tode mit einem Vortrag über die Filme, die Agatha Christie zu den Ausgrabungen ihres Mannes, Archäologe Max Mallowan, drehte. Er beschäftigt sich schon seit Langem mit der Darstellung von Archäologie im Film und zeigte kaum bekannte Aufnahmen aus Christies Nachlass, die er aus filmwissenschaftlicher Perspektive analysierte.  

Auch der zweite Tag stand ganz im Zeichen beeindruckender Frauenbiografien, die erforscht und vorgestellt wurden, viele davon sind in der Ausstellung des Projekts zu sehen. Dabei wurde auch darüber gesprochen, wie mit politisch belasteten Personen umzugehen ist, z. B. der Prähistorikerin Gerta Blaschka und ihrer NS-Vergangenheit.  

Die Schlussdiskussion, an der sich die Teilnehmenden über eine digitale Pinnwand beteiligen konnten, drehte sich zunächst um technische Dinge wie die Visualisierung von wissenschaftlichen und persönlichen Netzwerken, das Schreiben für die Wikipedia und das Forschungsdatenmanagement. Ausführlich besprochen wurden auch die Möglichkeiten und Grenzen von Zeitzeug*innen- und Expert*inneninterviews sowie die Methoden der Oral History. Schließlich ging es um die Frage der Verstetigung und Nachhaltigkeit – wie kann auch nach Projektende weiter geforscht werden? Wie gelingt es, Frauen nachhaltig sichtbar zu machen? Einen guten Ansatzpunkt dafür bietet Propylaeum Vitae, wo Daten aus der biografischen Frauenforschung eingetragen werden können. 

Die Abstracts der Vorträge und Kurzbiografien der Beteiligten sind hier zusammengefasst: https://www.unibw.de/geschichte/prof/wst/forsch/archaeologinnen-im-fokus_abstracts.pdf 

Seit Juli 2024 zeigt das Landesmuseum Württemberg die AktArcha-Ausstellung „Ein gut Theil Eigenheit. Lebenswege früher Archäologinnen“  Noch bis 9. März 2025 ist sie dort zu sehen.  
In einem aktuellen Radiobeitrag berichtet der SWR von der Ausstellung
 

Zum Projektsteckbrief von AktArcha 

Quelle: Kurzbericht von der Abschlusstagung des Projekts im Projektblog: https://aktarcha.hypotheses.org/6995