Auf dem Weg zur Parität von Frauen und Männern in der Wissenschaft

Die Gemeinsame Wissenschaftskonferenz (GWK) hat in ihrer heutigen Sitzung die Bund-Länder-Vereinbarung zum Professorinnenprogramm 2030 beschlossen. Aufbauend auf den erfolgreichen bisherigen drei Programmphasen wird der Kulturwandel zu mehr Geschlechtergerechtigkeit in den Hochschulen weiter gestärkt. Ziel des Förderprogramms ist es, die Anzahl der Wissenschaftlerinnen in Spitzenfunktionen des Wissenschaftsbereichs in Richtung Parität dynamisch zu erhöhen und die Gleichstellung von Frauen und Männern an den Hochschulen strukturell noch stärker zu verankern. Die Hochschulen reichen zunächst ein Gleichstellungskonzept ein; nach erfolgreicher Begutachtung können sie Anträge auf die Förderung von bis zu drei Professuren für Frauen stellen.

Die GWK-Vorsitzende Bettina Stark-Watzinger, Bundesministerin für Bildung und Forschung, begrüßt die Entscheidung: „Wir wollen Parität von Frauen und Männern in den Spitzenfunktionen von Wissenschaft und Forschung erreichen. Es ist nicht akzeptabel, dass an Hochschulen der Anteil der Frauen immer weiter abnimmt, je höher es die akademische Karriereleiter hinaufgeht. Nur wenn Frauen gleichberechtigt beteiligt sind, kann die Innovations- und Zukunftsfähigkeit des Wissenschaftsstandorts Deutschland gesichert werden. Ich freue mich deshalb sehr, dass Bund und Länder gemeinsam weitere Schritte für mehr Geschlechtergerechtigkeit vereinbart haben. Das Professorinnenprogramm 2030 wird unter anderem die Fakultäten an den Hochschulen sowie das Berufungsmanagement stärker in den Blick nehmen, um dem Wandel hin zu einer geschlechtergerechten Hochschulkultur neue Dynamik zu verleihen. Dass wir dafür gemeinsam mit den Ländern insgesamt 320 Millionen Euro in den nächsten acht Jahren zur Verfügung stellen, ist ein wichtiges Signal für die Gleichstellung an den Hochschulen.“

Der stellvertretende GWK-Vorsitzende Markus Blume, Staatsminister für Wissenschaft und Kunst des Freistaats Bayern, ergänzt: „Der heutige Beschluss ist ein weiterer Türöffner für mehr Frauen in der Wissenschaft. Denn klar ist: Wir wollen und wir brauchen mehr Professorinnen an den deutschen Hochschulen. Ich freue mich, dass wir die Rahmenbedingungen des Programms u.a. durch die verlängerte Laufzeit bis 2030 insbesondere für kleinere und mittlere Hochschulen verbessern konnten, die nun mit drei Antragsrunden mehr Chancen zur Beteiligung am Programm haben. Alle Hochschulen können unabhängig von ihrer bisherigen Förderung ein Gleichstellungskonzept für Parität an der Hochschule einreichen, das unter Berücksichtigung der jeweiligen hochschulspezifischen Situation sowie in Bezug auf Typ und Größe durch ein unabhängiges Gremium begutachtet wird. Sie können mit anderen Hochschulen bei der Erstellung ihres Gleichstellungskonzepts kooperieren. Mit der Auszeichnung des Konzepts mit dem Prädikat ‚Gleichstellungsstarke Hochschule‘ wird zudem die Karriere- und Personalentwicklung für Nachwuchswissenschaftlerinnen gestärkt: Wir eröffnen die Möglichkeit, Mittel für die Förderung einer zusätzlichen Stelle einer Nachwuchswissenschaftlerin zu beantragen.“

Bund und Länder haben 2008 das Professorinnenprogramm erstmals aufgelegt, um Frauen in ihrer wissenschaftlichen Karriere zu unterstützen und ihren Anteil an Professuren an deutschen Hochschulen zu steigern. Das Programm hat in bisher drei Programmphasen die Chancengerechtigkeit im Wissenschaftssystem nachhaltig verbessert und ist das zentrale Instrument, um die Gleichstellung von Frauen und Männern in Hochschulen zu fördern. Es hat zudem ganz konkret dazu beigetragen, den bundesweiten Frauenanteil in der Professorenschaft von einem Sechstel im Jahr 2008 auf heute über ein Viertel zu steigern.

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