Designer*innen aus aller Welt kommen in Mainz zusammen
UN/SEENAuf dem Symposium des IFiF-Projekts UN/SEEN sprachen mehr als 30 Designer*innen über ihre Arbeit und gaben hilfreiche Tipps weiter.
Anfang April lud das Projekt „UN/SEEN – Innovative Frauen im Grafik-Design 1865-1919 & heute“ der Hochschule Mainz zum „SEEN – Around the World-Symposium“ ein. An drei Tagen konnten die Teilnehmer*innen wortwörtlich eine Reise um die Welt erleben. In Interviews gaben mehr als 30 Designer*innen aus den Bereichen Grafik-Design, Typografie und Type-Design aus Nord- und Südamerika, Europa, dem mittleren Osten, Asien und Ozeanien Einblicke in ihre Arbeit.
Rund 250 Teilnehmer*innen verfolgten das Symposium jeden Tag vor Ort in Mainz und im Livestream. Gezeigt wurden vorab produzierte Interviews mit den Designerinnen aus aller Welt, in denen diese über ihre Projekte sprachen, aber auch von wichtigen Stationen in ihrer Karriere sowie prägenden Ereignissen und strukturellen Herausforderungen berichteten. Anschließend hatte das Publikum die Gelegenheit, in Paneldiskussionen eigene Fragen an die Designerinnen zu richten, die zum Teil per Livestream zugeschaltet oder persönlich vor Ort waren.
Die vielen Studierenden und jungen Designer*innen im Publikum nutzten diese Gelegenheit gerne. So ergaben sich viele interessante Diskussionen.
Besonders herausgearbeitet wurden strukturelle Hindernisse für Frauen im Design. So zeigte sich beispielsweise, dass im Design zwar viele Frauen arbeiten, die Agenturleitung aber häufig bei Männern liegt. Einige Designerinnen machten die Erfahrung, dass männliche Kunden auch eher Aufträge an Männer vergeben. Dies führt insbesondere in den Ländern, in denen weniger Frauen in Positionen mit Budgetverantwortung sind, zur Benachteiligung von weiblich geführten Designagenturen. Ein anderer wichtiger Aspekt des Symposiums waren die Einblicke in das Arbeiten und Leben in verschiedenen Ländern. Es wurde deutlich, dass die Ausbildung in Design-Berufen häufig westlich zentriert ist. Dies erleichtert zwar die weltweite Zusammenarbeit und Ortswechsel, jedoch gibt es gerade in der Typografie auch regionale Besonderheiten, die nicht verloren gehen sollten.
UN/SEEN ist ein Projekt des Designlabor Gutenberg (Hochschule Mainz) und wird im Rahmen der Förderrichtlinie „Innovative Frauen im Fokus“ vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert. Das Projekt macht innovative Frauen im Grafik-Design sichtbar. Dabei beschäftigt es sich sowohl mit aktuellen Designerinnen und Typografinnen, die auf dem Symposium zusammenkamen, als auch mit Designerinnen aus der Zeit von 1865 bis 1919, die z. B. mit Wikipedia-Einträgen und auf der Projektwebsite sichtbar gemacht werden.
Informationen über die Mitwirkenden des Symposiums finden Sie auf der Website des Projekts.
Mehr zum Projekt UN/SEEN im Projektsteckbrief