100 Teilnehmende folgten der Einladung und nahmen an der ersten Veranstaltung der Vortragsreihe IFIF-Impulse am Dienstag, 17. Oktober 2023, teil. In ihrem Vortrag „Gender Visibility Gap in der Wissenschaft – Positionen, Akteur*innen, Handlungsoptionen“ beleuchteten Prof. Dr. Ute Klammer und Eva Wegrzyn vom IFiF-Projekt EXENKO– Exzellenz entdecken und kommunizieren aktuelle Studienergebnisse zur Sichtbarkeit von Wissenschaftler*innen und gaben erste Einblicke in die Zwischenergebnisse des noch laufenden IFiF-Projekts.
Prof. Dr. Ute Klammer setzte sich im ersten Teil des Vortrags damit auseinander, was die Sichtbarkeit im Kontext des Wissenschaftssystems umfasst und welche Bedeutung das Geschlecht hierbei hat. Dabei arbeitete sie zunächst die historisch gewachsenen Strukturen heraus und zeigte die symbolische Ebene auf, welche auch heute noch die Zuschreibung von Leistung und Exzellenz beeinflusst und damit die strukturellen Ungleichheiten in den Geschlechterverhältnissen widerspiegelt.
Ihre Untersuchungen zeigen u.a., dass Geschlechterunterschiede auf zwei Ebenen der Sichtbarkeit existieren: wissenschaftsintern, z. B. bei Publikationen und Zitationen in Fachliteratur, sowie bei der Wissenschaftskommunikation, also dem Transfer von Forschungsergebnissen in die Gesellschaft.
Im zweiten Teil des Vortrags stellte Eva Wegrzyn, Projektmitarbeiterin von EXENKO, Zwischenergebnisse des Projekts vor, die auf Interviews mit verschiedenen Personengruppen basieren. Zum einen wurden Wissenschaftler*innen befragt, wie sie zum Thema Sichtbarkeit in verschiedenen Kontexten stehen. Die Interviews mit Personen aus der Hochschulkommunikation und welche Rolle sie als „Gatekeeper“ durch ihre Arbeit bei der Sichtbarmachung von Wissenschaftlerinnen spielen, eröffnen darüber hinaus weitere Anknüpfungspunkte in diesem Themenkomplex. Auch die Erfahrungen von Akteur*innen aus dem Gleichstellungsbereich hat sich als wichtige Quelle für relevante Erkenntnisse gezeigt, weshalb auch diese Personengruppe befragt wurde.
Es gelte daher als vorläufiges Fazit, so Klammer und Wegrzyn, auf institutioneller Ebene Gender- und Gleichstellungswissen zu fördern und für diese Vielschichtigkeit zu sensibilisieren. Dabei sollten auch die Kriterien für „Exzellenz“ reflektiert und überdacht werden.
Die Projekterkenntnisse werden die Grundlage für eigens entwickelte Trainings für die verschiedenen Zielgruppen des Projekts bilden und abschließend in Form von Handlungsempfehlungen aufbereitet. So werden sie unter Berücksichtigung der verschiedenen Handlungsspielräume und Bedingungen der jeweiligen Akteur*innen langfristig nutzbar gemacht.
Hier geht es zu dem Projektsteckbrief von EXENKO.
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Der Vortrag wurde aufgezeichnet und steht hier zur Verfügung.