Anlässlich des Internationalen Tages der Frauen und Mädchen in der Wissenschaft hat sich zdfheute, das Online-Nachrichtenangebot des ZDF, mit den unsichtbaren Barrieren auf dem Weg von Frauen in die Wissenschaft beschäftigt. Der Beitrag wurde auf Instagram und auf dem Online-Portal von zdfheute veröffentlicht. Am Beispiel der Doktorandin Selin Aydin wird aufgezeigt, welchen stereotypen Vorurteilen Frauen in der Wissenschaft und insbesondere in den MINT-Fächern begegnen. "Während des Studiums hatte ich oft das Gefühl, dass ich mich mehr durchsetzen musste, um zu zeigen, dass auch Frauen Informatik können, als ob ich eine Vorreiterrolle hätte", mit diesen Worten beschreibt Selin Aydin ihre Zeit im Informatikstudium. Hinzu kommen Vorurteile bezüglich Frauen und Technik, sexistische Witze, fehlende Ermutigung für technische Karrieren von Frauen – bis hin zum expliziten Abraten einer solchen Karriere – sowie strukturelle Barrieren, zum Beispiel bei der Vereinbarung von Familie und Beruf. Als besonders wichtig erachtet Selin Aydin Netzwerke, in denen sich Frauen untereinander austauschen, sich unterstützen und einfach auch feststellen können, dass sie nicht alleine sind.
zitat aydin
Während des Studiums hatte ich oft das Gefühl, dass ich mich mehr durchsetzen musste, um zu zeigen, dass auch Frauen Informatik können, als ob ich eine Vorreiterrolle hätte.
Christina Rouvray, Projektleiterin des Metavorhabens "Innovative Frauen im Fokus" (meta-IFiF), wurde als Expertin für das Thema "Sichtbarkeit von Frauen in der Wissenschaft und in Innovationskontexten" interviewt. Sie erklärt, dass frühkindliche Bildung, gesellschaftliche Prägung und der Einfluss der Eltern Frauen oft daran hindern, technische Fächer zu studieren, und betont, wie wichtig weibliche Vorbilder für junge Frauen sind. Dabei sollte nicht die Ausnahme-Karrierefrau präsentiert werden, sondern vielmehr Rollenvorbilder, die nah an der Zielgruppe sind und als in ihren Kompetenzen erreichbar wahrgenommen werden.
zitat christina
Es müssen nicht immer die herausragendsten, nahezu unerreichbaren Vorbilder sein. Vielmehr geht es darum, Frauen zu zeigen, die nahbar und erreichbar sind, deren Lebensweg man sich selbst vorstellen kann.
Frauen mit ihren innovativen Leistungen sichtbar zu machen und damit Chancengerechtigkeit und Teilhabebedingungen von Frauen in Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft zu verbessern ist ein zentrales Ziel des Metavorhabens meta-IFiF, das gemeinsam mit den 36 Projekten in der Förderrichtlinie "Innovative Frauen im Fokus“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung umgesetzt wird.
Dabei spielt die Vorbildfunktion eine entscheidende Rolle, denn sichtbare Frauen bieten der nächsten Generation Orientierung und helfen, bestehende Barrieren abzubauen. Zudem fördert ihre Sichtbarmachung mehr Innovation durch Vielfalt – ein breiteres Spektrum an Perspektiven in der Forschung kann zu innovativen Lösungsansätzen beitragen. Auch die Anerkennung und Wertschätzung der Erfolge von Frauen stärkt ihre gleichberechtigte Teilhabe an Forschung und Entwicklung. Nicht zuletzt trägt eine erhöhte Sichtbarkeit dazu bei, Geschlechterstereotype aufzubrechen und so den strukturellen Wandel hin zu gleichen Chancen in der Wissenschaft voranzutreiben.
Wie es um die Geschlechtergerechtigkeit in verschiedenen Bereichen bestellt ist und welche konkreten Ansätze es gibt, diese zu verbessern, stellen die IFiF-Projekte regelmäßig in der Online-Vortragsreihe IFiF-Impulse vor. Die einzelnen Vorträge werden aufgezeichnet und stehen Ihnen hier zur Verfügung.
Lesen Sie den gesamten Artikel von zdfheute (Natalia Bieniek) hier: Barrieren auf dem Weg von Frauen in die Wissenschaft - ZDFheute