Innovative Frauen nachhaltig sichtbar machen
Bei der Konzeption von Maßnahmen zur Sichtbarmachung innovativer Frauen ist es entscheidend, eine nachhaltige Wirkung über das Projektende hinaus mitzudenken. Die Wirksamkeit einer Maßnahme sollte idealerweise durch eine Evaluation geprüft und bei Bedarf angepasst werden. Ein weiterer zentraler Aspekt ist, inwiefern die entwickelte Strategie auf andere Bereiche übertragen werden kann – beispielsweise auf weitere Fachrichtungen. Ebenso tragen die frühzeitige Einbindung von Kooperationspartner*innen sowie die Entwicklung von Handlungsleitfäden und Tools zur Verstetigung bei. Die Sichtbarmachung sollte idealerweise in bestehende oder neu geschaffene Strukturen, wie beispielsweise Netzwerke, eingebettet sein.
In der Förderrichtlinie „Innovative Frauen im Fokus“ vom Bundesministerium für Bildung und Forschung werden Verstetigung und Transfer in den Projekten konkret mitgedacht. Einige Projekte und ihre nachhaltigen Ansätze werden im Folgenden kurz vorgestellt.
- Infect-Net: Netzwerkinitiative für Frauen in der Infektionsforschung zur Förderung deren Position und Sichtbarkeit als Expertinnen. Ziel ist die langfristige Verstetigung des Netzwerks durch die Gründung eines Verbands.
- Diversity-X: Ermittlung der Sichtbarkeits- und Zitations-Diversität innerhalb der Kommunikationswissenschaften. Darauf aufbauend wird ein Tool entwickelt, das die Zitationsdiversität in allen Fachbereichen erfassen und verbessern soll.
- Hack the Wiki Gap: Aufbereitungvon Wikipedia-Artikeln über innovative Frauen und Erstellung eines Handlungskonzepts zur Durchführung von Hackathons zur Verkleinerung des Gender Gap in der Wikipedia
- WE!: Erstellung eines „Werkzeugkoffer zur Sichtbarmachung innovativer Frauen“, der auf der Analyse von innovativen Frauen in regionalen Innovationsökosystemen basiert und auf andere Regionen übertragbar ist.
Best-Practice Beispiele außerhalb der Förderrichtlinie
Auch Projekte außerhalb der Förderrichtlinie „Innovative Frauen im Fokus“ achten explizit auf eine nachhaltige Erhöhung der Sichtbarkeit von innovativen Frauen. Einige Beispiele werden hier aufgeführt:
- Musik und Gender im Internet (MUGi): Veröffentlichung von Musikerinnen in Form eines Musikerinnen-Lexikons auf der Website, Aufbau eines Kommunikationsnetzes für verschiedene Akteur*innen sowie Verankerung in der Lehre
- GIG7 (Kompetenzzentrum FeMale Business): Unterstützung von (potentiellen) Gründerinnen in Mannheim durch Netzwerk- sowie Seminarangebote und Sichtbarmachung der Gründerinnen über die Female Founders Map
- Superstars of STEM: Kontinuierliche Wirkungsmessung und Evaluation des Programms mit 60 weiblichen und nicht-binären Role Models aus dem MINT-Bereich in Australien, die in Schulen, den Medien und der Öffentlichkeit sichtbar werden.
- 50:50 The Equality Project (BBC): Möglichkeit desTransfers der vom BBC entwickelten 50:50-Methode für eine gleichberechtigte Teilhabe von Frauen in allen Stationen der medialen Berichterstattung für alle Medien, Öffentlichkeitsarbeit, Wissenschaft, Wirtschaft und Recht
Mehr zu diesen und weiteren Sichtbarkeitsmaßnahmen und Projekten, die Frauen sowie ihre Sichtbarkeit nachhaltig fördern, finden Sie in der Datenbank „Sichtbarkeitsmaßnahmen“.