Die englische Sprache ist gender-neutraler als die deutsche Sprache. Aber welches Bild haben Sie im Kopf, wenn Sie folgenden Text lesen?:

During the internship, the student met many scientists working in different areas of chemical and environmental engineering. One of them showed the student advanced water treatment technologies.   

  • Denken Sie, bei „the student“ handelt es sich um eine Frau?  
  • Denken Sie „the student“ trifft Wissenschaftlerinnen?  

Mit dem „Toolkit on Gender-sensitive Communication“ hat das European Institute for Gender Equality (EIGE) bereits 2019 einen umfassenden Leitfaden zur Verwendung einer inklusiven englischen Sprache herausgegeben, den wir kürzlich ausprobiert haben und gerne weiterverbreiten.
Im ersten Teil werden grundlegende Prinzipien für eine inklusive Sprache vorgestellt, wie das Erkennen von Stereotypen, die Vermeidung von Unsichtbarkeit oder Unsichtbarmachung durch Sprache und die respektvolle Ansprache aller Geschlechter ohne Trivialisierung oder Unterordnung eines Geschlechts. Leitfragen helfen bei der Entscheidung zwischen genderneutraler und gendersensitiver Sprache zu wählen.  

Das Toolkit bietet praktische Beispiele und Werkzeuge, die politische Entscheidungsträger*innen, Politikberater*innen, Gesetzgeber*innen, Redakteur*innen und die Medien dabei unterstützen, Texte so zu gestalten, dass sie alle Geschlechter gleichermaßen berücksichtigen. Die Tipps und Beispiele beziehen sich auf die englische Sprache, die zugrunde liegenden Prinzipien des genderneutralen/gendersensiblen Schreibens sind jedoch universell und auch für andere Sprachen relevant.

Ein Kapitel befasst sich mit der Gleichstellungspolitik der EU, die durch Gesetzgebung, Gender Mainstreaming und spezifische Maßnahmen zur Förderung von Frauen umgesetzt wird. Wichtige Dokumente wie der „Pakt für die Gleichstellung der Geschlechter“ und das „Strategische Engagement für die Gleichstellung der Geschlechter 2016-2019“ werden erwähnt. Darüber hinaus enthält das Kapitel Verweise auf weitere bestehende EU-Leitlinien.

Im Kapitel „Challenges“ werden die Herausforderungen bei der Umsetzung genderneutraler oder gendersensitiver Sprache und die Vermeidung von Stereotypen anhand zahlreicher Beispiele thematisiert.

Der letzte Abschnitt zur Wissensüberprüfung enthält längere Textbeispiele, mit denen alle Nutzer*innen ihr Verständnis der Prinzipien gendersensibler Sprache testen können. Abschließend bietet das Toolkit praktische Werkzeuge, darunter Checklisten und Übersichten, die dabei helfen, sicherzustellen, dass die verwendete Sprache genderneutral/gendersensitiv ist.

Die Toolbox können Sie hier herunterladen