Gleichstellungserfolge von Hochschulen im bundesweiten Vergleich
Das CEWS-Hochschulranking nach Gleichstellungsaspekten macht die Entwicklungen der Hochschulen im Bereich der Gleichstellung mit Hilfe quantitativer Indikatoren sichtbar.
Die Gleichstellung der Geschlechter an Universitäten, Hochschulen für Angewandte Wissenschaften sowie Kunst- und Musikhochschulen ist ein wichtiges Anliegen der Hochschulpolitik. In diesem Sinne erstellt das Kompetenzzentrum Frauen in Wissenschaft und Forschung CEWS seit über 20 Jahren das CEWS-Hochschulranking nach Gleichstellungsaspekten und legt aktuell die elfte Ausgabe vor. Im Länderranking setzt sich erstmals Brandenburg zusammen mit Berlin an die Spitze.
Bei der Gesamtbewertung der Universitäten in Deutschland belegen die Universität Potsdam – wie bereits 2021 – und die EBS-Universität für Wirtschaft und Recht in Wiesbaden die Spitzenpositionen im Ranking nach Gleichstellungsaspekten. Bei den Fachhochschulen positionieren sich erneut die Hochschule für Gesundheit Bochum, die Hochschule Fulda und die Evangelische Hochschule Ludwigsburg sowie jetzt auch die Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst Hildesheim/Holzminden/Göttingen in der Spitzengruppe. Bei den künstlerischen Hochschulen führt die Hochschule für Bildende Künste Hamburg das Ranking an. Das Länderranking beruht auf einer ähnlichen Methodik wie das Hochschulranking. Im aktuellen Ranking liegen Berlin und erstmals Brandenburg auf Spitzenplätzen, gefolgt von Schleswig-Holstein.
Mit dem Hochschulranking nach Gleichstellungsaspekten 2023 legt das Team CEWS von GESIS – Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften nunmehr die elfte Ausgabe dieses Instruments vor. Das Ranking hat sich als fester Bestandteil der Qualitätssicherung für Gleichstellung an Hochschulen etabliert. Zielstellung des Rankings ist es, die Leistungen der Hochschulen bei der Gleichstellung von Frauen und Männern mit Hilfe quantitativer Indikatoren kontinuierlich und bundesweit zu vergleichen, um Impulse für eine wirkungsvolle Gleichstellungspolitik zu geben. Damit wendet sich das Ranking an alle, die in Hochschulen und Politik an der Qualität und dem Innovationspotenzial unserer Hochschulen interessiert sind.
Für das Ranking entwickelte das CEWS ein mehrdimensionales Indikatorenmodell. Der Blick auf unterschiedliche Abschnitte der wissenschaftlichen Karriere (wie Promotion, PostDoc-Phase und Professuren) ermöglicht eine differenzierte Bewertung der Gleichstellungssituation einer Hochschule. Zugleich ist die Anzahl der Indikatoren begrenzt (sechs an Universitäten, vier an Fachhochschulen und künstlerischen Hochschulen), so dass die Position einer Hochschule im Ranking nachvollziehbar ist.
Um sicher zu stellen, dass die Vergleichbarkeit von technisch oder sozialwissenschaftlich ausgerichteten Hochschulen gewährleistet ist und die Hochschulen an dem Potenzial gemessen werden, das ihnen zur Verfügung steht, berücksichtigt das CEWS-Hochschulranking u.a. das Fächerprofil der Hochschulen. Die Frauenanteile beispielsweise an den Promotionen oder den Professuren werden zum Frauenanteil in einer niedrigeren Qualifikationsstufe (Studierende bzw. Promotionen) in Beziehung gesetzt (Kaskadenmodell).
Das aktuelle Ranking beruht auf Daten der amtlichen Hochschulstatistik aus dem Jahr 2021. Ausgewertet wurden die Daten von 299 Hochschulen, das Gesamtranking gibt Auskunft über 75 Universitäten, 145 Fachhochschulen und 44 Künstlerische Hochschulen. Bewertet wurden die Hochschulen in den Bereichen Studierende, Promotionen, Habilitationen und Juniorprofessuren, wissenschaftliches und künstlerisches Personal sowie Professuren. Berücksichtigt wurden auch Veränderungen im Zeitverlauf beim wissenschaftlichen und künstlerischen Personal sowie bei den Professuren.
Zusätzlich zu dem Hochschulranking beinhaltet die Veröffentlichung ein Ranking der Bundesländer, das auf ähnlichen Indikatoren beruht.
Das Hochschulranking nach Gleichstellungsaspekten ist online zugänglich.
Quelle: Pressemitteilung gesis