meta-IFiF

Vernetzungsveranstaltung der BMBF-Förderrichtlinie

Am 28. und 29. September 2023 fand die IFiF-vernetzt-Veranstaltung des Metavorhabens „Innovative Frauen im Fokus“ (meta-IFiF) in Berlin statt.

Gruppenfoto der IFiF-vernetzt-Veranstaltung in Berlin © kompetenzz

Am 28. und 29. September 2023 fand die IFiF-vernetzt-Veranstaltung des Metavorhabens „Innovative Frauen im Fokus“ (meta-IFiF) in Berlin statt. Die Veranstaltung bot den geförderten Projekten der Förderrichtlinie „Innovative Frauen im Fokus“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) Gelegenheit, sich zu vernetzen, auszutauschen, neue Projekterkenntnisse zu diskutieren und gemeinsam Ideen für Kooperationen auszuloten. Darüber hinaus bildeten die Verstetigung und der Transfer von Projektergebnissen in Politik und Gesellschaft zentrale Themen der Veranstaltung.

28.09.2023 – 1. Veranstaltungstag

Begrüßung

Nach der Eröffnung der Tagung durch Christina Rouvray, Leiterin des Metavorhabens, begrüßte Dr. Daniela Hombach, Referentin im BMBF, die Teilnehmenden und betonte die besondere Bedeutung von Sichtbarkeit im Kontext der Gleichstellung. Sie verwies auf das breite Spektrum an Sichtbarkeitsmaßnahmen, die in den IFiF-Projekten erforscht und erprobt werden und die ein großes Potential für die Repräsentanz und Sichtbarkeit innovativer Frauen beinhalten. Daraus ergebe sich auch die große Bedeutung von Verstetigung und Transfer der Projektergebnisse, worauf in der Veranstaltung besonders fokussiert werde.

Eine Arbeitsgruppe im Workshop von CeRRI zum Thema Verstetigung und Transfer. © kompetenzz

Workshop: Verstetigung und Transfer von Projektergebnissen in Politik und Gesellschaft

Wie können die Verstetigung und der Transfer von Projektergebnissen in Politik und Gesellschaft gelingen? Mit dieser Frage beschäftigten sich die IFiF-Projektmitarbeiterinnen im ersten Teil der Veranstaltung. Dr. Marie Lena Heidingsfelder vom Center for Responsible Research and Innovation (CeRRI) des Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO bot hierzu gemeinsam mit zwei Kolleg*innen drei parallele Workshops an. Für die Arbeit in den Workshops wurde die GROW-Methode gewählt. Das Akronym GROW steht für die Begriffe Goal, Reality, Options & Obstacles und Wayfinding. Die vier Bausteine des Modells setzen den Rahmen für eine individuelle Zieldefinition und Situationsanalyse, die Identifikation von Herausforderungen und Handlungsoptionen sowie die Formulierung konkreter Umsetzungsschritte. In den Workshops definierten die Mitarbeiter*innen der IFiF-Projekte zunächst jeweils für ihr eigenes Projekt ihre individuellen Transferziele und mögliche Maßnahmen.

Im Anschluss an die erste Workshop-Phase wurden die definierten Transferziele und -wege im Plenum vorgestellt. Es wurde rege diskutiert, wie Strukturen verändert werden können und wie eine Wissenschaft aussehen kann, die allen Menschen die gleichen Möglichkeiten bietet. Eine ausführliche Dokumentation der Ergebnisse und der erarbeiteten gemeinsamen Ziele finden Sie demnächst auf der Website von meta-IFiF im Bereich Verstetigung & Transfer.

Diskussionsrunde: Erfolgreiche Verstetigung und Transfer – So geht’s!

Im Anschluss teilten externe Gäste inspirierende Praktiken zu Verstetigung und Transfer aus ihren Berufsfeldern. Geleitet wurde die Diskussionsrunde von der Moderatorin Katharina Linnepe. 

Wie es dem VdU – Verband deutscher Unternehmerinnen gelingt, als gleichstellungspolitische Stimme in der Politik gehört zu werden, wurde von Kamala Jakubeit, Referentin Politische Kommunikation beim VdU, vorgestellt. Seit fast 70 Jahren setzt sich der VdU für mehr weibliches Unternehmertum, mehr Frauen in Führungspositionen und die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen in der Wirtschaft ein. Zentrale Zielgruppen des VdU sind die Mitglieder (branchen- und unternehmensübergreifend), die Öffentlichkeit und die Politik. Die Öffentlichkeit informiert der VdU über seine Aktivitäten und Positionen auf seiner Website und über Social Media sowie durch Positionspapiere und Publikationen. Regelmäßige Kontaktpflege (auch auf schriftlichem Weg), die Moderation von Workshops und die Mitwirkung in Expert*innenrunden sowie aktives Netzwerken sind wichtige Eckpfeiler des Transfers in die Politik, so Kamala Jakubeit. Dabei ist es wichtig, gezielt in den Diskurs einzusteigen und möglichst prägnant immer wieder Themen und neue Akzente einzubringen. Auch sollten Good-Practice-Beispiele von den Mitgliedern in die Politik getragen und so konstruktive Lösungsansätze aufgezeigt werden. Für die politische Kommunikation empfiehlt sie, sich bewusst zu überlegen, wo die eigene Expertise liegt und sich auf diese Themen zu konzentrieren. Zudem sei eine Zielgruppenanalyse auch in der Politik sinnvoll, da die verschiedenen Parteien mit jeweils unterschiedlichen Themen besser angesprochen werden könnten.   

Für Dr. Alina Loth, Leiterin der Berlin School of Public Engagement and Open Science, sind zwei Dinge von besonderer Bedeutung in Bezug auf Verstetigung und Transfer: Zum einen ist es wichtig, Wissenschaftler*innen mit Trainings und Beratung für die Wissenschaftskommunikation auszubilden. Dabei sollte nicht zwingend ein einheitliches Konzept für alle angeboten werden, sondern individuelle Schwerpunkte zugelassen werden, um den Wissenschaftler*innen die Möglichkeit zu geben, die für sie richtigen und sinnvollen Kommunikationsformate zu entwickeln. Zum anderen braucht es, so Alina Loth, einen institutionellen Strukturwandel. Engagement in der Wissenschaftskommunikation muss auch finanziell honoriert und als Kompetenz für Wissenschaftskarrieren anerkannt und verankert werden. Bislang herrscht diesbezüglich noch kein Konsens, stattdessen werden Nachwuchswissenschaftler*innen mehr oder weniger dafür bestraft, wenn sie Wissenschaftskommunikation betreiben. Denn im Gegensatz zu denjenigen, die nicht oder nur wenig kommunizieren, haben sie weniger Zeit, um beispielsweise ein Paper zu veröffentlichen. Bei der Veränderung der Strukturen könne Deutschland hier aus Fehlern anderer Länder lernen und müsse nicht von vorne anfangen.  

Frauke Rehder, Geschäftsführerin der digiCULT-Verbund eG, erläuterte den Weg vom Projekt zur Genossenschaft: digiCULT startete 2003 als Pilotprojekt zur digitalen Erfassung und Publikation ausgesuchter Museumsbestände in Schleswig-Holstein. Nach einer zweiten Projektphase mit anderen Schwerpunkten wurde 2010 die Genossenschaft digiCULT-Verbund eG gegründet. Entscheidend für diese Form der Verstetigung war, dass es sich bei der digiCULT-Software um eine Dienstleistung handelt, die von vielen Museen nachgefragt wird. Entsprechend ist digiCULT auf Zuruf der Zielgruppe gewachsen und tut dies auch weiterhin. Vor dem Ende der zweiten Projektlaufzeit wurde in vielen Gesprächen deutlich, dass sich die Zusammenarbeit ändern muss, wenn digiCULT weiter bestehen soll. Diesen Bewusstseinswandel zu erreichen, sei auch ein Teil von Verstetigung und Transfer, so Frauke Rehder, denn nur so konnte die Gründung einer Genossenschaft realisiert werden.  

In der Abschlussrunde betonten die drei Beteiligten, dass es wichtig ist, sich klar auf die Zielgruppe zu konzentrieren und immer wieder einen Blick von außen auf die eigene Arbeit zuzulassen. Außerdem gab es die Empfehlung, vorhandene Kontakte zu pflegen sowie stetig neue Kooperationspartner*innen zu suchen und eine zielgruppengerechte Ansprache auf Social Media zu praktizieren.  

Mit einem Vernetzungsabend, an dem sich die Projektmitarbeiter*innen weiter austauschen konnten, endete der erste Veranstaltungstag. 

29.09.2023 – 2. Veranstaltungstag

Carola Herbst, Projektleiterin von #InnovativeFrauen, präsentiert die Projektergebnisse. © kompetenzz

Vorstellung von Projektergebnissen  

Der zweite Tag begann mit der Präsentation von Zwischenergebnissen aus drei IFiF-Projekten. Dr. Josiane Meier präsentierte die Ergebnisse des Projekts Hack the Wiki Gap, in dem Interessierte in sechs Hackathons mit den Anforderungen an einen Wikipedia-Eintrag vertraut gemacht und dabei unterstützt wurden, Biografien von Frauen zu verfassen, die bisher in der Wikipedia fehlen. Besonders spannend war die Vorstellung der Wissenstransfermaßnahmen, an denen die Projektmitarbeiter*innen derzeit arbeiten: So wird das Hackathon-Format zukünftig in Form von freien Lehr- und Lernmaterialien allen Interessierten zur Verfügung stehen. Außerdem werden Video-Tutorials erstellt, die den Einstieg in die Wikipedia erleichtern sollen.  

Zwischenergebnisse aus dem Projekt #InnovativeFrauen stellte Carola Herbst vor. Die Mission des Projekts ist es, Frauen eine digitale Bühne zu bieten. Dazu wurden im Projekt zahlreiche Formate entwickelt. Neben einer Online-Datenbank, in der mittlerweile über 200 innovative Frauen zu finden sind, gibt es Podcasts, Videoportraits und Open Mics, mit denen die Sichtbarkeit innovativer Frauen gesteigert wird. Eine zentrale Erkenntnis des Projekts ist, dass sich ein hoher Qualitätsanspruch bei digitalen Formaten auszahlt, dies aber sehr arbeits- und zeitintensiv ist. Dies gilt auch für die Verbreitung über Social Media. Zudem ist bei vielen innovativen Frauen die Selbstwahrnehmung als Innovatorin nicht immer vorhanden, so dass sie individuell angesprochen werden müssen.

Im Anschluss präsentierten Clara Meyer zu Altenschildesche und Julia Voß Zwischenergebnisse aus dem Projekt „WE! – Westfälische Erfinderinnen“. Das Projekt hat bisher 70 Frauen porträtiert. Zentrale Erkenntnisse des Projektes sind, dass es bei innovativen Frauen nicht nur um „sichtbar sein“ oder „unsichtbar sein“ geht, sondern dass es zwei weitere Dimensionen der Unsichtbarkeit gibt, mit denen innovative Frauen zu kämpfen haben: Zum einen werden sie in Netzwerken nicht wahrgenommen und nicht gehört, zum anderen werden ihre Leistungen relativiert, weil der mediale Fokus bei Frauen häufig auf der Vereinbarkeit von Familie und Beruf liegt. Die Frauen haben drei verschiedene Strategien, um damit umzugehen: sich diesen Gegebenheiten anzupassen, ihre Rolle als innovative Frau aufzuwerten oder Sichtbarkeit zu vermeiden.

Workshops und Barcamp-Sessions

Der Workshop "Wie messen wir digitale Sichtbarkeit von Frauen?" geleitet von Melanie Arens. © kompetenzz

In diesen Formaten konnten am zweiten Tag Themen und Interessen der IFiF-Projekte vertieft und weiter diskutiert werden. 

Workshop: Wer ist eigentlich „die Gesellschaft“ und wie erreichen wir sie? Katrin Uude (FH Münster)

Die kurze Antwort auf die Frage im Workshoptitel lautet: „die“ Gesellschaft gibt es nicht. Vielmehr ist es wichtig, so die Workshopleiterin Katrin Uude, sich ein Bild von einer konkreten, spezifischeren Zielgruppe zu machen und beispielsweise in Form der Erarbeitung einer „Persona“ für sich einen Zugang dazu zu finden. Ein solches Hineinversetzen in Vertreter*innen der Zielgruppe hilft beim Herausarbeiten von Wegen und Methoden, wie diese gesellschaftlichen Gruppen erreicht werden können – seien es Schüler*innen, Studierende eines bestimmten Fachs, Medienschaffende oder andere Personenkreise. In praktischen Übungen hatten die Teilnehmenden nach einem kurzen theoretischen Input Gelegenheit, die Empfehlungen anzuwenden und als Impuls in ihre tägliche Arbeit mitzunehmen.

Dies ist nur ein Ansatz aus einer an der FH Münster entwickelten Toolbox, die verschiedene Methoden vorschlägt für einen gelingenden Wissenstransfer aus der Wissenschaft in die Gesellschaft. Besonders im Vordergrund steht die Identifizierung kollaborativer Wege, um die Zielgruppen mit einzubeziehen, da dies für einen nachhaltigen Transfer förderlich sein kann. Die Toolbox kann hier heruntergeladen werden.

Barcamp-Session: Sichtbarkeit und Wahrnehmung von Wissenschaftlerinnen auf internationalen wissenschaftlichen Konferenzen. Maike Braun (IFiF-Projekt Diversity X) & Dr. Katrin Scharfenkamp (IFiF-Projekt SiWaProf)

Der Workshop begann mit einem kurzen Input von Maike Braun vom IFiF-Projekt Diversity X zum Thema Gender-Diversität auf Konferenzen. Anschließend sammelten die Teilnehmenden gemeinsam Ideen zur Steigerung der Sichtbarkeit von Wissenschaftlerinnen auf Konferenzen. Die wichtigsten Ergebnisse sind: Bereits im Vorfeld der Veranstaltung sollte darauf geachtet werden, dass keine rein männlich besetzten Panels zugelassen werden, außerdem sollte es Quoten für Keynotes und Panels geben. Kinderbetreuung sollte bei Veranstaltungen Standard sein. Darüber hinaus wurde eine gute Moderation als wichtig erachtet, um Vielredner zu bremsen. Des Weiteren sollten Wissenschaftlerinnen von ihren Vorgesetzten (Professor*innen, Gruppenleitung) proaktiv ermutigt werden, als Speaker*innen an Veranstaltungen teilzunehmen. Auch sollte eine finanzielle Unterstützung von Konferenzteilnahmen durch die Institution ermöglicht werden. Mentoring-Angebote und Speakerinnen-Trainings für Frauen werden ebenfalls als wichtig erachtet. Im zweiten Teil des Workshops wurde der Frage nachgegangen, ob es Geschlechterunterschiede im Verhalten auf wissenschaftlichen Konferenzen gibt. Nach einem Input von Dr. Katrin Scharfenkamp, IFiF-Projekt SiWaProf, beantworteten die Teilnehmenden Fragen zu ihrem Konferenzverhalten in einer anonymen Online-Umfrage. Anschließend berichtete Dr. Katrin Scharfenkamp über die Ergebnisse einer Umfrage im Rahmen des IFiF-Projekts SiWaProf: Die Daten zeigten, dass Männer signifikant häufiger Fragen nach Vorträgen stellten, häufiger auf die Vortragenden zugingen und (nach eigener Einschätzung) den Vortragenden ein positives Feedback gaben. Anschließend tauschten die Teilnehmenden ihre diesbezüglichen Erfahrungen aus, z.B. dass es auf die Qualität der Fragen ankommt. 

Workshop: Wie messen wir digitale Sichtbarkeit von Frauen? Melanie Arens

Zum Auftakt führte Melanie Arens, u.a. Expertin für Digital Personal Branding, Social Selling, Social Media Listening sowie Lehrbeauftragte der HMTM Hannover, in die Möglichkeiten des Social Media Monitoring ein. Das Social Media Monitoring oder -Listening beschäftigt sich primär mit der Beobachtung und Analyse von Inhalten, Texten und Meinungen in den sozialen Medien über automatisierte Suchen. Seit 2017 ist auch die Analyse dort veröffentlichter Fotos möglich. Melanie Arens stellte ausführlich die Stärken und Schwächen des Social Media Monitorings vor. So bietet das Monitoring z.B. die Möglichkeit, Ergebnisse in Echtzeit zu erhalten und auch rückblickend bis ins Jahr 2008 historische Forschung zu betreiben. Von Nachteil ist hingegen unter anderem, dass keine soziodemografischen Angaben enthalten und zuordbar sind und Meinungen nicht repräsentativ sind. Im Workshop lag der inhaltliche Schwerpunkt auf dem Aspekt „Daten auslesen und analysieren“. Nach der kurzen theoretischen Einführung ging es in das praktische Ausprobieren: Die Teilnehmenden erhielten einen Überblick über das (kommerzielle) Tool Brandwatch und konnten über eigene kleine Suchanfragen einen Einblick in die Möglichkeiten des Social Media Monitorings im Zusammenhang mit der Sichtbarkeit innovativer Frauen erhalten. 

Netzwerkaufbau als Form der strukturellen Verankerung. Natalia Bienkowski (IFiF-Projekt Vision2028)  

Im Workshop „Netzwerkaufbau als Form der strukturellen Verankerung“ teilte das Projekt „Vision 2028“ mit den Workshop-Teilnehmenden seine Erfahrungen zur geplanten strukturellen Verankerung. Ziel ist es, ein Netzwerk für junge Bauingenieurinnen zu schaffen, um Zukunftspotenziale zu aktivieren sowie Frauen im Bauwesen zu stärken und zu vernetzen. Im Zwischenfazit und der anschließenden Diskussion wurde bestätigt, wie zentral es ist, sich im ersten Schritt mit vergleichbaren Initiativen aktiv zu vernetzen und die Lücke für neue oder ergänzende Netzwerke zu identifizieren. Geklärt werden muss, wie das Netzwerk heißt, wie es aktiv wird, welche organisatorische und juristische Struktur geeignet ist und welche personellen und finanziellen Ressourcen benötigt werden. Ein Learning von „Vision 2028“: Zur Zielerreichung ist die Einbeziehung von Männern notwendig.

Impulsvortrag: Wirken in die Politik

Prof. Dr. Katharina Wrohlich während ihres Impulsvortrags zum Thema "Wirken in die Politik". © kompetenzz

Den Abschluss der IFiF-vernetzt-Veranstaltung bildete Prof. Dr. Katharina Wrohlich mit einem Vortrag zum Thema „Wirken in die Politik“. Als Leiterin der Forschungsgruppe „Gender Economics“ am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) konnte sie den Anwesenden wertvolle Tipps geben, wie Forschungsergebnisse in die Politik gelangen. Der erste Schritt sei, so Katharina Wrohlich, die Forschungsergebnisse in die Öffentlichkeit zu bringen, teils auf relativ niedrigschwellig umsetzbaren Wegen. Dies könne beispielsweise über Publikationsorgane (Wochenberichte) oder Pressemitteilungen der eigenen Institution, über Gastkommentare in Tages- oder Online-Zeitungen, über den Eintrag der eigenen Person in Expert*innenlisten (z.B. auch an der eigenen Hochschule) oder Datenbanken und über das Bespielen von Social-Media-Kanälen geschehen. Wer mit seiner Expertise in der Öffentlichkeit und in der eigenen Institution sichtbar ist, hat verschiedene Möglichkeiten, den zweiten Schritt zu gehen: die Politikberatung. Vorträge in Ministerien, Bundestags- (oder Landtags-)Fraktionen, bei Verbänden oder Stiftungen sind hier ebenso ein Einstiegsfeld wie die Mitarbeit an wissenschaftlichen Studien, Gutachten oder Expertisen im Auftrag politischer Akteur*innen. Darüber hinaus bieten die Teilnahme an informellen Hintergrundgesprächen oder die Mitgliedschaft in Expert*innengremien, wissenschaftlichen Beiräten und Kommissionen Möglichkeiten, Forschungsergebnisse in die Politik einzubringen.

Eindrücke von IFiF-vernetzt