meta-IFiF

meta-IFiF auf der FEMWORX

Expertinnen aus Forschung und Praxis diskutierten in dem Workshop "She Starts – Frauen können Gründung!" angeregt über Motivation und Mut zum Gründen. Fazit: Gründen macht glücklich!

Christina Rouvray, meta-IFiF-Projektleiterin, diskutierte mit Evelyne de Gruyter, Geschäftsführerin Verband deutscher Unternehmerinnen e.V. (VdU) und Mitglied im Beirat von meta-IFiF, Dr. Wiebke Lüke, Gründerin und Geschäftsführerin der WEW GmbH, Dr. Katja von der Bey, Leiterin des IFiF-Projekts "InnoGründerinnen" und Dr. Melanie Slavici, Leiterin des IFiF-Projekts „SiGi – Sichtbarkeit innovativer Gründerinnen".

Im langjährigen Durchschnitt der letzten Jahre liegt der Frauenanteil bei Gründungen bei immerhin 39 Prozent. Betrachtet man jedoch den Gründerinnenanteil bei Start-ups, so liegt dieser laut dem aktuellen Deutschen Start-up Monitor 2023 bei nur 20,7 Prozent. Verschiedene Studien zeigen zudem, dass insbesondere bei der Finanzierung eine Gleichbehandlung von Frauen und Männern noch nicht gegeben ist. So gehen beispielsweise bei der Vergabe von Risikokapital nur 5% der Finanzierungen an weibliche Teams.

An der Paneldiskussion "She Starts – Frauen können Gründung!" nahmen eine Start-up-Gründerin sowie Expertinnen aus Wissenschaft und Praxis teil, die zum Thema Gründung forschen oder die Unternehmerinnen und Gründerinnen in Verbänden vertreten. Sie diskutierten angeregt aktuelle Forschungsergebnisse zum Thema Gründung und darüber, welche Maßnahmen ergriffen werden müssen, damit Frauen im Gründungsgeschehen die gleichen Chancen haben wie Männer.
Welche Unterstützungsmöglichkeiten es für Gründerinnen bereits gibt und welches Angebot zu welcher Situation und zu welcher Gründerin passt, wurde von den Expertinnen aufgezeigt.

Wir haben einige relevante und zentrale Aussagen aus diesem Workshop für Sie zusammengefasst:

  • Die Wahrnehmung von weiblichen Gründerinnen durch Medien und Investor*innen unterscheidet sich tatsächlich von der von männlichen Gründern. Dr. Melanie Slavici hat für das IFiF-Projekt SiGi dies wissenschaftlich untersucht und festgestellt, dass Frauen oft als risikoaverser eingeschätzt werden. Sie müssen also mit teilweise stereotypen Zuschreibungen umgehen.
  • Gründerinnen stehen vor ähnlichen Herausforderungen wie männliche Gründer. Eine wichtige Herausforderung, die Dr. Wiebke Lüke hervorhob, ist die Suche nach der passenden Gesellschaftsform und den richtigen Investor*innen, die mit der eigenen Investorenstrategie übereinstimmen. Ihr Tipp: vor den Gesprächen mit potenziellen Investor*innen sollte man sich über diese Themen klar werden. Dabei kann auch  Beratung, z. B. durch Business Angel, helfen.
    In ihrer Eigenschaft als Gründerin ist Dr. Lüke auch teil der Rolemodel-Kampagne des IFiF-Projekts "WE! - Westfälische Erfinderinnen".
  • Netzwerke spielen eine entscheidende Rolle betonen Evelyne de Gruyter (VdU) und Katja von der Bey, die in dieser Veranstaltung nicht nur das IFiF-Projekt "InnoGründerinnen - Gründerinnenfreundliche Universitäten und Hochschulen für Deutschland" vertrat, sondern auch Ihre Erfahrung und Expertise als Geschäftsführerin der WeiberWirtschaft eG sowie Mitglied im Leitungsteam der bundesweiten gründerinnenagentur einbrachte. Sowohl der VdU als auch die bundesweite gründerinnenagentur sind gute Anlaufstellen, um sich beraten zu lassen und andere Gründerinnen kennenzulernen.

„Die Rahmenbedingungen im Bereich Gründung sind an männlichen Bedürfnissen ausgerichtet und nicht an Frauen, deshalb sind Frauen weiterhin unterrepräsentiert. Das heißt nicht, dass Frauen weniger geeignet sind für Gründungen oder dass sie darin schlechter wären. Sie machen eigentlich alles richtig und Gründen macht Frauen einfach glücklich!", so Katja von der Bey von der bundesweiten gründerinnenagentur.

Auch Vorbilder sind wichtig, damit deutlich wird, dass Gründung für Frauen genauso eine Option ist wie für Männer. Eine Vielzahl beeindruckender Gründerinnen wird in den IFiF-Projekten InnoGründerinnen und Westfälische Erfinderinnen vorgestellt.