“Cold Philosophers: Female Students’ Perceived Lack of Fit in Stereotypes is Associated with Underrepresentation“ – unter diesem Titel hat das IFiF-Projekt Bildersturm einen Artikel veröffentlicht, in dem die Existenz von Geschlechterstereotypen in Bezug auf Philosoph*innenund deren Auswirkungen untersucht werden. 

Frauen sind in der akademischen Philosophie unterrepräsentiert. Als eine mögliche Erklärung dafür wird die Stereotype/Gender Schema Hypothese diskutiert. Sie besagt, dass das Stereotyp über Philosoph*innen männlich ist und somit nicht zu Frauen passt – es einen Misfit gibt.
Für diese Hypothese fehlen allerdings empirische Befunde. In diesem Artikel wurden die Existenz von Geschlechterstereotypen in Bezug auf Philosoph*innen und die Folgen eines wahrgenommenen Misfits in drei Studien untersucht.

Eine Vorstudie (N = 49) bestätigte, dass Studierende mehr männliche Philosophen kennen. Studie 1 (N = 530) zeigte, dass Philosoph*innen eher als männlich denn als weiblich wahrgenommen werden. Die Ergebnisse zeigten einen wahrgenommenen Misfit zwischen Philosoph*innen und Frauen in Bezug auf communale Attribute (z.B. vertrauensvoll, hilfsbereit, freundlich). Studie 2 (N = 178) bestätigte das männliche Stereotyp unter Philosophiestudierenden. Weibliche Studierende berichteten einen höheren communalen Misfit als männliche Studierende. Mit Hilfe eines Strukturgleichungsmodells konnte gezeigt werden, dass dieser geschlechtsspezifische communale Misfit mit einer geringeren Absicht, das Studium fortzusetzen, und einer höheren Absicht, das Philosophiestudium abzubrechen, zusammenhängt.
Die Ergebnisse bestätigen frühere Befunde zu geschlechtsspezifischen Stereotypen und unterstreichen die besondere Rolle der sozialen Dimension bei der Gestaltung von Karriereentscheidungen. 

Der gesamte Artikel kann unter folgendem Link heruntergeladen werden.

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