IFiF-Projekte

Neue Möglichkeitsräume für Frauen in der digitalen Arbeitswelt

#100TechFrauen

Das IFiF-Projekt #100TechFrauen lud am 10. Oktober 2024 zu seiner Abschlussveranstaltung nach München ein.

Christine Regitz, Präsidentin der Gesellschaft für Informatik, spricht auf der Abschlussveranstaltung #100TechFrauen. Fotograf: Markus Seidl

Die Tech-Ökonomie schafft neue Möglichkeitsräume für Frauen und kann traditionelle Geschlechtergrenzen und diskriminierende Strukturen in Unternehmen aufbrechen: Das ist das zentrale Ergebnis des Verbundprojekts „Zukunft sichtbar machen: 100 innovative Frauen in der Tech-Ökonomie“. Es endete am 10. Oktober 2024 mit einer hochkarätig besetzten Konferenz im Munich Urban Colab. Die große Resonanz auf die Veranstaltung mit rund 120 Teilnehmenden aus der IT-Branche, der Industrie, der Finanz- und Versicherungswirtschaft sowie der Arbeitsagentur, Gewerkschaften, Verbänden und Universitäten bestätigt die Relevanz des Forschungsthemas in Wirtschaft und Gesellschaft.

Große Resonanz

Mit dabei waren Expertinnen und Experten von der Atruvia AG, SAP SE, Amazon, HP, Infineon, Intel und Google, von der Siemens AG, Bosch Hausgeräte GmbH, Audi AG, BMW, der Commerzbank und der Allianz SE. Sie repräsentierten ein vielfältiges Publikum mit unterschiedlichen Hintergründen und Perspektiven. Mit neuen Analysen aus Forschung und Praxis, Live-Interviews mit innovativen Frauen aus der Tech-Ökonomie, Erfahrungsberichten aus den Unternehmen, kritischen Reflexionen und modernen partizipativen Formaten stieß die Veranstaltung auf durchgehend positives Feedback. Sie brachte 22 Referentinnen und Referenten auf die Bühne, vernetzte Frauen und Männer, die sich für die Förderung der Karriere- und Entwicklungschancen von Frauen engagieren, und gab neue Impulse für die Gestaltung der Tech-Ökonomie.

Neue Möglichkeitsräume

„Wenn wir heute von der Tech-Ökonomie sprechen, meinen wir die gesamte Wirtschaft“. Mit dieser Einschätzung unterstrich Christine Regitz, Präsidentin der Gesellschaft für Informatik und Initiatorin des Strategieteams „SAP Women in Tech“, zum Auftakt der Konferenz die weit über die Wissenschaft hinausgehende Bedeutung der praxisnahen und anwendungsorientierten Forschung im Projekt „#100TechFrauen“. Sie eröffnet einen neuen Zugang zur Tech-Ökonomie, indem sie Digitalisierung und Geschlechtergerechtigkeit konsequent zusammendenkt und am digitalen Umbruch in den Unternehmen ansetzt. Im Rahmen der Abschlussveranstaltung stellten die Wissenschaftlerinnen drei konkrete Möglichkeitsräume vor, die auf einem neuen Technikverständnis basieren und sich derzeit in der Tech-Ökonomie für die Karriere und Entwicklung von Frauen öffnen: Neue Tätigkeitsfelder, agile Arbeitswelten und flexible Arbeitsbedingungen.

Dr. Kira Marrs (#100TechFrauen; 3. v.l.) spricht in der Podiumsdiskussion mit Expert*innen darüber, wie Möglichkeitsräume für Frauen gestaltet werden können. Fotograf: Markus Seidl

Viele Highlights

Diese Möglichkeitsräume zu gestalten ist nach Überzeugung der Wissenschaftlerinnen jedoch kein Selbstläufer. Wie Neuerfindungsprozesse in den Unternehmen genutzt werden können, um alte Strukturen und geschlechtsspezifische Grenzen zu überwinden, war deshalb die zentrale Frage, die sie auf der Abschlusskonferenz von „#100TechFrauen“ in München zur Diskussion stellten. Zu den Highlights der Veranstaltung gehörten: die Präsentation der Forschungsergebnisse durch Anja Bultemeier von der FAU Erlangen-Nürnberg, Keynotes aus der IT- und Beratungsbranche mit neuen Perspektiven auf die Tech-Ökonomie, Erfahrungsberichte von Frauen, die ihren Platz in der Tech-Ökonomie gefunden haben und sich dort für eine gendergerechte Gestaltung ansetzen, Handlungsempfehlungen aus der Praxis und ein hochkarätig besetztes Podium, das darüber diskutierte, wie man die Weichen in der Tech-Ökonomie richtigstellen kann.

Engagiertes Publikum

Wie können Frauen dabei helfen, sichtbarer zu werden? Wie kann man Frauenförderung mit messbaren Maßnahmen hinterlegen? Welche Bedeutung hat KI für Unternehmen und Frauen in der Tech-Ökonomie? Wie kann man Frauen für technische Berufe begeistern? Warum spielt der Fachkräftemangel Frauen in die Karten? Welche Rolle spielt der Mensch bei der Gestaltung von Organisationen? Was kann die Politik tun? Funktioniert Führung auch in Teilzeit? Welche Chancen bietet Agilität für Frauen? Welche neuen Rollenbilder entstehen in der Tech-Ökonomie? An der Diskussion über diese und viele weitere spannende Fragen beteiligten sich alle im Saal mit großem Engagement. Das Angebot auf dem „heißen Stuhl“ Teil des Podiums zu werden, fand großen Anklang. Und eine Echtzeit-Mentimeter-Umfrage im Publikum machte Mut für die Zukunft. Denn weit mehr als die Hälfte der Teilnehmenden blickt optimistisch auf die Entwicklungschancen von Frauen in der Tech-Ökonomie.

Zum Projekt

Das Forschungsvorhaben „Zukunft sichtbar machen: 100 innovative Frauen in der Tech Ökonomie“ ist ein Verbundprojekt des Instituts für Sozialwissenschaftliche Forschung (ISF) München und der Friedrich-Alexander-Universität (FAU) Erlangen-Nürnberg. #100TechFrauen wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen der Förderlinie Innovative "Frauen im Fokus" gefördert.

Dr. Kira Marrs | #100TechFrauen

Zum Radio-Interview mit Bayern 2 über die Projektergebnisse

Zum Projektsteckbrief von #100TechFrauen