meta-IFiF zeigt anhand von Best-Practice-Beispielen, wie die Sichtbarkeit innovativer Frauen durch Empowerment gesteigert werden kann.
Sichtbarkeit innovativer Frauen durch Empowerment
Organisationen in Wissenschaft und Wirtschaft tragen durch die Etablierung von konkreten Strukturen wesentlich dazu bei, innovative Frauen in ihrer Sichtbarkeit zu stärken. Die Bereitstellung notwendiger zeitlicher und finanzieller Ressourcen sowie die Unterstützung in Form von direkter Ansprache oder Nominierungen für z.B. Preise kann sowohl durch Führungskräfte als auch durch Kolleg*innen erfolgen. Gezielte Fort- und Weiterbildungen, Mentoringangebote, Vernetzungsmöglichkeiten (insbesondere auch Frauennetzwerke) sind gute Mittel, damit Frauen das Handwerkszeug zur eigenen Sichtbarmachung erlernen oder vertiefen. Das Empowerment sollte möglichst früh in der Karriere erfolgen, da sich Sichtbarkeit nur langsam aufbaut.
In der Förderrichtlinie „Innovative Frauen im Fokus“ vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gibt es Projekte, die Handlungsleitfäden oder Tools entwickeln, die Frauen darin unterstützen können, die eigene Sichtbarkeit zu erhöhen.
Best-Practice-Beispiele aus der Förderrichtlinie:
Prof:inSicht: Entwicklung von Handlungsansätzen sowie einem Tool zur Optimierung der eigenen Sichtbarkeit von Professorinnen an HAWs
SiGi: Analyse der Sichtbarkeit von weiblichen und männlichen Gründer*innen und Transfer durch Beratungs- und Weiterbildungsformate an (potenzielle) Gründerinnen
SPARK: Entwicklung eines Workshopformats für Wissenschaftlerinnen, um mehr Sichtbarkeit zu erlangen, und Transfer über Gleichstellungsbeauftragte und Hochschulkommunikator*innen
WIM: Erhöhung der Sichtbarkeitvon (Nachwuchs-)Wissenschaftlerinnen durch neue Medienformate, Erstellung von Empfehlungen für Hochschulkommunikation und Medien sowie Entwicklung von Weiterbildungsmodulen
Best Practice Beispiele außerhalb der Förderrichtlinie
Strukturen in Organisationen sollten so verändert werden, dass innovative Frauen in ihrer Sichtbarkeit gefördert werden. Innerhalb dieser Strukturen können Möglichkeiten wie Mentoring- oder Workshopangebote etabliert werden, die Frauen auf ihrem Weg zu mehr Sichtbarkeit unterstützen und stärken. Vier Projekte und Maßnahmen, die außerhalb der Förderrichtlinie „Innovative Frauen im Fokus“ zum Empowerment der Frauen und ihrer Sichtbarkeit beitragen, werden im Folgenden vorgestellt:
Best-Practice-Beispiele außerhalb der Förderrichtlinie:
Das einjährige Fellowship-Programm ZIA - Visible Women in Science des Zeitverlags richtet sich an junge Wissenschaftlerinnen aller Disziplinen und Fachbereiche. Ziel ist es, diese Frauen als Wissenschaftlerinnen sichtbarer zu machen und sie durch die Teilnahme an Workshops und Vernetzungsmöglichkeiten mit anderen Wissenschaftlerinnen mit dem notwendigen Handwerkszeug auszustatten.
Im Rahmen der Gleichstellung unterstützt die Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg Frauenauf ihrem wissenschaftlichen Weg an der Universität mit verschiedenen strukturellen Maßnahmen. Unter anderem wurde das umfassende ARIADNE Mentoring-Programm in den einzelnen Fakultäten etabliert, das potenzialreiche Nachwuchswissenschaftlerinnen verschiedener Qualifikationsstufen in ihrer akademischen Laufbahn fördert. Zu den Programmen gehören eine individuelle Beratung durch eine/n Mentor*in, ein Seminarangebot zur persönlichen Kompetenzentwicklung sowie Vernetzungsmöglichkeiten.
Die Karriereplattform herCAREER unterstützt Frauen verschiedener Karrierestufen bei ihren beruflichen Chancen und in ihrer Sichtbarkeit. Über die gleichnamige Messe, Möglichkeiten der Vernetzung untereinander und mit Role Models, den herCAREER Voice Podcast, Social Media-Gruppen sowie Podcasts-Sammlungen zu Arbeit, Unternehmertum & Co werden die herCAREER-Ziele Gleichstellung und Chancengleichheit sowie Frauen in ihrer Sichtbarkeit gestärkt.
Bei thyssenkrupp Steel wird das Female Empowerment durch mehrere Initiativen vorangetrieben mit dem Ziel, die Frauen im Unternehmen in einem wertschätzenden Umfeld zu fördern und gleichzeitig den Frauenanteil im Unternehmen zu erhöhen. Angeboten werden Mentoring- und Potenzialprogramme, Weiterbildungsmöglichkeiten, das Frauennetzwerk „wow@steel“, konkrete Angebote zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf oder Pflege und Beruf, die Sensibilisierung von Führungskräften für Gleichstellungsfragen sowie Kooperationen und Veranstaltungen mit weiblicher Zielgruppe mit verschiedenen Universitäten.
Mehr zu diesen und weiteren Sichtbarkeitsmaßnahmen und Projekten, die Frauen sowie ihre Sichtbarkeit konkret fördern, finden Sie in der Datenbank „Sichtbarkeitsmaßnahmen“
#3FragenAn – ZIA: Mehr Sichtbarkeit von Wissenschaftlerinnen durch Empowerment
Das Fellowship-Programm ZIA - Visible Women in Science des Zeitverlags hat das Ziel, junge Wissenschaftlerinnen über Workshops und Vernetzungsmöglichkeiten in ihrer Sichtbarkeit zu stärken.
meta-IFiF hat bei Juliane Schmidt, der Projektleiterin von ZIA, nachgefragt, warum es wichtig ist, Frauen darin zu stärken, sichtbar zu sein, wie dies im Rahmen von ZIA gelingt und was konkret Vernetzung und Austausch zu einer höheren Sichtbarkeit beitragen.
#3FragenAn – ZIA
Sichtbarkeit fördert Chancengleichheit und unterstützt junge Wissenschaftlerinnen dabei, sich in einem oft männlich dominierten Feld zu positionieren. Wenn Frauen ihre Erfolge sichtbar machen, können sie als Role Models dienen und damit auch andere Frauen und Mädchen inspirieren, eine wissenschaftliche Laufbahn einzuschlagen.
Mit dem Zia - Visible Women in Science-Fellowship möchten wir dazu beitragen, Talente und Potenziale von Frauen nachhaltig in das Wissenschaftssystem einzubinden.
Die Zia-Fellows haben während des Fellowships viele Möglichkeiten, ihre Forschung und die Persönlichkeiten dahinter auf unterschiedlichen Wegen einer breiten Öffentlichkeit zu präsentieren – sei es auf LinkedIn, im monatlichen Zia-Newsletter, über den Podcast oder mit einer Sonderveröffentlichung in der ZEIT. Parallel liefert das Programm viele Impulse für Wissenschaftskommunikation und im Kontext relevante Themen. So steigern wir die Sichtbarkeit auch in Zusammenarbeit mit unseren Partner*innen aus Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft und schaffen Plattformen, um die Leistungen der Wissenschaftlerinnen hervorzuheben und ihre Position im Wissenschaftssystem zu stärken.
Im Zia-Fellowship fördern wir den Austausch zwischen den Fellows sowie mit erfahrenen Wissenschaftlerinnen und institutionellen Partner*innen. Diese Vernetzung eröffnet neue Perspektiven, schafft Möglichkeiten zur Zusammenarbeit und stärkt das Selbstvertrauen der Teilnehmerinnen. Der Erfahrungsaustausch trägt dazu bei, Herausforderungen gemeinsam anzugehen und sich gegenseitig zu unterstützen – auch über die Zeit im Fellowship hinaus. So werden die Wissenschaftlerinnen nicht nur fachlich, sondern auch persönlich gestärkt, was sie in ihrer Karriere weiter voranbringt.