Sichtbarkeit spielt heutzutage eine zunehmend wichtige Rolle in der Wissenschaftskommunikation. Das Thema ist insbesondere für Professorinnen von Bedeutung, da ihre Sichtbarkeit nicht nur andere Frauen inspiriert, sondern auch Geschlechterstereotype in der Wissenschaft angehen. 

Im Rahmen des IFiF-Projekts Prof:inSicht - "Sichtbarkeit von Professorinnen an Hochschulen für angewandte Wissenschaften" wurde die Studie "Doing Visibility: Understanding Gender and Discipline Differences in Science Communication on Social Media and in the Press" von Elke Wolf und Lina Spagert (Hochschule München) im Journal Social Science veröffentlicht. Der Artikel bietet einen Einblick in die tatsächliche Sichtbarkeit von Wissenschaftler*innen in Deutschland und stellt potenzielle Einflussfaktoren dar. 

Die Studie zeigt, dass es signifikante Unterschiede in der Schaffung und Wahrnehmung von Sichtbarkeit nach Geschlecht und Fachrichtung gibt. Informatiker veröffentlichen ihre Arbeiten am häufigsten in den sozialen Medien (57 %), gefolgt von Informatikerinnen (35 %), Sozialwissenschaftlerinnen (24 %) und Sozialwissenschaftlern (17 %). Das Engagement in den sozialen Medien hängt außerdem vom Alter und der Medienaffinität der Expert*innen ab. Insgesamt sind weibliche Expertinnen auf LinkedIn und in den Medien weniger sichtbar.  

Aufbauend auf den Ergebnissen werden darüber hinaus mögliche Gründe für die ungleiche Verteilung der Sichtbarkeit und gezielte Maßnahmen zur Schließung der geschlechtsspezifischen Lücke, z.B. Social Media- oder Interviewtrainings, diskutiert. Abgesehen davon wird deutlich, dass Organisationen und Medienschaffende Unterstützung benötigen, um ebenfalls aktiv den Geschlechterstereotypen entgegenzuwirken.  

Hier geht’s zur Studie "Doing Visibility“

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