(Un-)Sichtbarkeit von Forschungsleistungen – Gender Citation Gap
Die (Un)Sichtbarkeit von Frauen in der Wissenschaft lässt sich nicht nur an ihrer Repräsentanz in akademischen Abschlüssen und Positionen ablesen. Auch die Geschlechterverteilung bei Forschungsleistungen wie Publikationen und Patenten stellt einen wichtigen Ausgangspunkt dar, um die (Un)Sichtbarkeit innovativer Frauen zu analysieren. "Gender Gaps" beschreiben systematische geschlechtsspezifische Unterschiede und Benachteiligungen, die in Bezug auf wissenschaftliche Leistungen und deren Anerkennung in der Fachwelt auftreten. Eine besonders markante Ungleichheit wird als "Gender Citation Gap" beschrieben: Die Arbeiten von Wissenschaftlerinnen werden seltener zitiert als die ihrer männlichen Kollegen.
Ergebnisse von Studien, die sich mit dem Gender Citation Gap befassen, variieren allerdings je nach Kontext, Region und untersuchtem Fachgebiet und vor allem auch nach Art der Messung. In dem Übersichtsartikel “The gender citation gap: Approaches, explanations, and implications.” (2024) vergleicht Cary Wu zahlreiche Studien zu diesem Thema und kommt zu dem Schluss, dass der Gender Citation Gap am deutlichsten auf Autor*innen-Ebene vorliegt: Im Laufe ihrer wissenschaftlichen Karriere werden Wissenschaftler häufiger zitiert als Wissenschaftlerinnen. Das ist vor allem auf strukturelle Unterschiede im Karriereverlauf und damit Unterschiede in der Produktivität der Forschenden zurückzuführen (Gender Publication Gap).
meta-IFiF widmet sich dem Gender Citation Gap in einem Fokustext, stellt Informationen zu seiner Messung, Bedeutung und Erklärungsansätzen zusammen und zeigt Ergebnisse aus Projekten der Förderrichtlinie "Innovative Frauen im Fokus" zu diesem Thema.
Hier geht es zum Thema im Fokus: (Un-)Sichtbarkeit von Forschungsleistungen: Bedeutung und Messung des Gender Citation Gap
Daten und Fakten zum Gender Citation Gap in Deutschland finden Sie hier
Quelle: Wu, Cary (2024): The gender citation gap: Approaches, explanations, and implications. Sociology Compass, 18(2).