Ein interdisziplinäres Team von Forscherinnen an der Fakultät Sozial- und Gesundheitswissenschaften und der Fakultät Angewandte Natur- und Kulturwissenschaften an der OTH Regensburg.
Digital Hate
Digitale Gewalt gegen Professorinnen umkämpfter Wissensgebiete
Steckbrief
- Institution:
- OTH Regensburg
- Laufzeit:
- Oktober 2024 - September 2027
- Kontakt:
digepro@oth-regensburg.de
Sichtbare Professorinnen & digitale Gewalt
Professorinnen zeichnen sich durch innovative und exzellente Leistungen in Lehre, Forschung und Entwicklung aus. Werden Professorinnen als Leistungsträgerinnen öffentlich sichtbar, wirken sie einerseits als Rollenvorbilder für andere Frauen und sorgen für eine breitere Akzeptanz von weiblichen Karrieren, andererseits geht mit der erhöhten Sichtbarkeit auch eine verstärkte Exponiertheit einher. Hier setzt das Forschungsprojekt „Digital Hate - Digitale Gewalt gegen Professorinnen umkämpfter Wissensgebiete“ an. Es wird geschlechtsspezifische digitale Gewalt gegen Professorinnen in der Gender-, Migrations- und Klimaforschung empirisch untersucht. Dabei werden insbesondere Ausmaß, Formen, Inhalte und Auswirkungen digitaler Gewalt mit Blick auf vergeschlechtlichte Machtstrukturen und intersektionale Verschränkungen analysiert. Zudem sollen die Umgangsstrategien und Unterstützungsstrukturen an Hochschulen und Universitäten untersucht und zur strukturellen Weiterentwicklung effektiver Gegenstrategien und Unterstützungsmaßnahmen beigetragen werden.
Alles auf einen Blick
Im Projekt Digital Hate soll Wissen zu digitaler Gewalt gegen Professorinnen generiert werden. Durch einen starken Anwendungsbezug sollen Hochschulen/Universitäten für digitale Gewalt gegen Professorinnen sensibilisiert werden. Mit Hilfe von Handlungsempfehlungen für Hochschulen/Universitäten zum Umgang mit digitaler Gewalt sollen Unterstützungsstrukturen aufgebaut und/oder weiterentwickelt werden.
Akteur*innen in Hochschulen und Universitäten (z. B. Hochschulleitungen, Gleichstellungs-/Frauenbeauftragte) sollen zentral adressiert werden, um von digitaler Gewalt betroffene Professorinnen unterstützen zu können. Mit dem Projekt Digital Hate wollen wir einen Beitrag zur Debatte um digitale geschlechtsbasierte Gewalt leisten. Indirekt gehört die breite Gesellschaft zur Zielgruppe unseres Projekts, indem sie von der gestärkten Partizipation weiblicher Forschenden im wissenschaftlichen Diskurs profitiert.
Die Durchführung der Studie erfolgt als Mixed-Method-Erhebung mit einer quantitativen (Fragebogen) und qualitativen (Expert*innen-Interviews, Gruppendiskussion) Erhebung. Es werden Ausmaß, Formen, Inhalte und Umgangsstrategien/Unterstützungsstrukturen von Professorinnen aus den Feldern Gender-, Migrations- und Klimaforschung sowie der institutionelle Umgang mit digitaler Gewalt von Hochschulen/Universitäten deutschlandweit untersucht. Dabei kooperieren wir mit den zivilgesellschaftlichen Organisationen HateAid und Scicomm-Support. In einem Workshop und einer Fachtagung sollen die Projektergebnisse diskutiert und in einem Leitfaden zum Umgang mit digitaler Gewalt für Hochschulen/Universitäten der Öffentlichkeit zugänglich gemacht und verbreitet werden.