UN/SEEN

Für die Sichtbarkeit. Innovative Frauen im Grafik-Design 1865-1919 und heute

Steckbrief

Institution:
Hochschule Mainz
Laufzeit:
November 2022 - Oktober 2025
Kontakt:
Prof. Dr. Petra Eisele & Prof. Dr. Isabel Naegele
petra.eisele@hs-mainz.de

Innovative Frauen im Grafik-Design 1865-1919 und heute

UN/SEEN forscht nach Grafik-Designerinnen vor dem Bauhaus und macht deren gestalterischen Leistungen sichtbar. Zudem schlägt das Projekt mittels vielfältiger, medial innovativer Umsetzungsprojekte Brücken zu jungen Designerinnen aus der aktuellen Design-Szene sowie zur breiten Öffentlichkeit.

Frühe Grafik-Designerinnen werden kaum wahrgenommen

Das Forschungs- und Umsetzungsprojekt UN/SEEN zeigt auf, wie eine historisch gewachsene Marginalisierung der gebrauchsgrafischen Gestaltungsdisziplin sowie die systematische Ausgrenzung der in diesem Bereich tätigen Designerinnen bewirkt, dass ihre Leistungen bis heute nicht oder kaum rezipiert und daher wenig wahrgenommen werden.

Um dem entgegenzutreten, arbeitet das Forschungsprojekt die historischen „Leerstellen“ grundlegend auf, indem die Zeitspanne vor dem Bauhaus (1865-1919) besonders in den Blick genommen wird.

Gendersensible Wahrnehmung des Design-Berufsbildes als Ziel

Übergeordnetes Ziel ist nichts weniger als die innovativen Leistungen von Gestalterinnen für eine breite, auch internationale (Fach-)Öffentlichkeit zugänglich zu machen und die zukünftige Wahrnehmung des gesamten Design-Berufsbildes langfristig gendersensibel zu verändern. Zielgruppenorientiert werden die Rechercheergebnisse durch medial vielfältige Projekte breit veröffentlicht und diskutiert: Ein Wiki-Workshop vernetzt Design-Forschende und -Interessierte weltweit; ein Edit-a-thon veröffentlicht relevante Rechercheergebnisse in Online-Lexika als viel beachteten Live-Event. Zudem präsentiert ein international ausgerichtetes, digital gestreamtes Around-the-World-Symposium gestalterische Leistungen aktueller Typografinnen weltweit. Eine umfangreiche Publikation in Deutsch und Englisch macht bundesdeutsche Genderforschung für den Bereich Grafik-Design und Typografie international anschlussfähig.

Alles auf einen Blick

Ein Team aus Designhistorikerinnen und Gestalterinnen, die ihre historisch-theoretischen und praktischen Expertisen interdisziplinär zusammenbringen.

Dauerhafte Sichtbarmachung der innovativen Leistungen von Gestalterinnen im Bereich Grafik-Design und Typografie sowohl historisch als auch aktuell, um die zukünftige Wahrnehmung des gesamten Design-Berufsbildes langfristig gendersensibel zu verändern.

Breite, auch internationale (Fach-)Öffentlichkeit im Bereich Design (Designer*innen und Designhistoriker*innen, besonders in Grafik-Design und Typografie).

Designhistorische Forschungen in Archiven und (Online-)Sammlungen; Wiki-Workshops und Edit-a-Thons; weltweite Vernetzung durch internationales Around-the-World-Symposium; Publikation der designhistorischen Forschungsergebnisse (D / EN).

Auf der Projektwebsite fließen die Ergebnisse der Recherchearbeit in eine Datenbank, die fortlaufend ergänzt wird. UN/SEEN dokumentiert hier die Biografien und Arbeiten von rund 270 historischen Grafik-Designerinnen, Typografinnen, Buchgestalterinnen und Illustratorinnen und zeigt ausgewählte Gestalterinnen im Porträt. Hier geht es zu den Portraits

Darüber hinaus will das IFiF-Projekt UN/SEEN die Designerinnen und ihre Leistungen auch in der Online-Enzyklopädie Wikipedia sichtbar machen, wo allgemein bei biografischen Artikeln ein großer Gender Gap besteht und veranstaltete in Kooperation mit Wikipedia-Expertinnen Workshops, bei denen die Teilnehmenden lernten, selbst Wikipedia-Artikel zu erstellen. Über 30 neue Wikipedia-Artikel über Designerinnen sind in diesem Workshops entstanden.
Hier finden Sie mehr Infos zu den Wiki-Workshops