Livestream Aufzeichnungen
Donnerstag, 20.03.2025
Grußwort | Staatssekretär Stephan Ertner
Begrüßung | Christina Rouvray
Die Astronautin: vom Alltag zwischen Erde und Atmosphäre | Dr. Insa Thiele-Eich
Frau Dr. Insa Thiele-Eich ist promovierte Meteorologin und Klimaforscherin. Seit 2017 trainiert sie im Rahmen der Initiative „Die Astronautin“ für eine zweiwöchige Mission auf der Internationalen Raumstation – und wäre damit die erste deutsche Frau im All. Neben dem Training geht sie hauptberuflich ihrem Job als wissenschaftliche Koordinatorin an der Universität Bonn nach, und forscht an den Zusammenhängen zwischen Klimawandel und Gesundheit.
Die angehende Astronautin Dr. Insa Thiele-Eich wird in ihrem Vortrag über die Herausforderungen ihrer persönlichen und beruflichen Laufbahn sowie ihr Training und die Flugvorbereitung als „Die Astronautin“ erzählen. Wie sieht das Trainingsprogramm einer Astronautin aus? Wie fühlt sich ein Raketenstart an? Klimaschutz und Raumfahrt – Wie passt das zusammen?
Sichtbarkeit durch Wissenschaftskommunikation | Amelie Reigl
Die Sichtbarkeit von Frauen in der Wissenschaft bleibt oft hinter ihrem Beitrag zurück. Als @dieWissenschaftlerin mit 450.000 Followern auf TikTok, Instagram und LinkedIn nutzt Amelie Reigl Wissenschaftskommunikation, um Forschung, Gründung und Frauenförderung sichtbar zu machen. Die Biologin zeigt, wie Social Media strategisch Forschungsergebnisse vermittelt, ein breites Publikum inspiriert und institutionelle Veränderungen ermöglicht. Mit Best Practices und Beispielen aus ihrer Arbeit gibt sie konkrete Handlungsempfehlungen für mehr Sichtbarkeit und Förderung von Frauen.
Amelie Reigl ist Biologin und Projektleiterin des geplanten Biotech-Startups TigerShark Science, das menschliche Haut züchtet, um Tierversuche zu reduzieren. Als @dieWissenschaftlerin, mit über 400.000 Followern auf TikTok, Instagram und LinkedIn setzt sie sich für die Sichtbarkeit von Wissenschaft und Frauen in der Wissenschaft ein.
Equal Voice - Sichtbarkeit von Frauen in den Medien steigern | Lea Eberle
Die 2019 lancierte Ringier-Initiative EqualVoice zielt darauf ab, die Sichtbarkeit von Frauen in Medien und Unternehmen zu erhöhen und geschlechtergerechte Berichterstattung zu fördern. Der EqualVoice-Faktor, ein Algorithmus, misst die Präsenz von Frauen in Texten, Bildern und Videos und wird von 32 Medien in 7 Ländern genutzt. Instrumente wie Workshops und Expertinnenlisten fördern weibliche Expertinnen. Das EqualVoice United Netzwerk umfasst heute 20 Schweizer Unternehmen, die Gender Equality vorantreiben. Die Initiative unterstützt die UN-Ziele und fördert gleiche Chancen in Unternehmen.
Lea Eberle ist COO der Initiative EqualVoice und Head of Finance Projects Ringier.
Doing Visibility | Ronja Philipp & Lina Spagert
Sichtbarkeit in der Wissenschaft ist nicht nur für den individuellen Erfolg, sondern auch für den Fortschritt der Forschung und gesellschaftliche Entwicklungen von zentraler Bedeutung. Dennoch sind Frauen oft weniger sichtbar (siehe z.B. Gender Citation Gap, Gender Speaker Gap). Aber was ist Sichtbarkeit und wie entsteht sie? Im Fokus des Vortrags steht das Modell Doing Visibility, mithilfe dessen man analysieren kann, wie unterschiedliche Sichtbarkeiten zustande kommen und welche Praktiken diese Ungleichheiten hervorbringen. Das Modell wird mit empirischen Ergebnissen fundiert.
Ronja Philipp ist wissenschaftliche Mitarbeiterin im Projekt Prof:inSicht. Ihre Promotion hat sie zum Thema "Herstellung von Sichtbarkeit in individualisierten Erwerbskontexten. Eine empirische Rekonstruktion handlungsleitender Orientierungen am Beispiel von Professorinnen an Hochschulen für angewandte Wissenschaften." verfasst. Lina Spagert ist wissenschaftliche Mitarbeiterin im Projekt Prof:inSicht und promovierte zum Thema "Visibility of Scientists - a quantitative analysis of visibility and its determining factors".
Innovative Frauen als Rolemodels | Karin Lühmann
In diesem Beitrag stellen die Vortragenden zentrale Thesen zum Thema Rolemodels auf. Diese Thesen werden anhand eigener Erfahrungen beleuchtet und kritisch hinterfragt. Ergänzend dazu werden konkrete Handlungsempfehlungen gegeben, wie sich die Erkenntnisse auf andere Initiativen übertragen lassen.
Westfälische Erfinderinnen | Prof. Dr. Kerstin Ettl & Prof. Dr. Julia Frohne
Sichtbarkeit von Innovatorinnen reicht von Unsichtbarkeit (=mangelnde Anerkennung der Leistungen von Frauen) über Hypersichtbarkeit (=Hervorhebung von Frauen aufgrund ihres Geschlechts), teilweise Sichtbarkeit (=Beschränkung der Wahrnehmung der Frauen auf bestimmte, häufig Stereotype bedienende Aspekte) bis hin zu glaubwürdiger Sichtbarkeit (=Anerkennung der Leistungen und Kompetenzen von Innovatorinnen). Am Beispiel Westfälischer Erfinderinnen illustriert der Vortrag verschiedene Formen von Sichtbarkeit und zeigt wie glaubwürdige Sichtbarkeit durch Kommunikationsmaßnahmen gestärkt werden kann.
Professorin Dr. Kerstin Ettl ist Professorin für Betriebswirtschaftslehre, insb. Management unter Berücksichtigung von Gender und Diversity an der Westfälischen Hoichschule und hat das Projekt Westfälische Erfinderinnen geleitet. Professorin Dr. Julia Frohne ist Professorin für Kommunikationsmanagement an der Westfälischen Hochschule und war für die Konzeption und Umsetzung der Kommunikationsmaßnahmen verantwortlich.
Projekt SpitzenfrauenBW | Dr. Birgit Buschmann & Prof. Dr. Elke Theobald
In Baden-Württemberg wurde im Rahmen eines Förderprojektes des Wirtschaftsministeriums das Projekt Spitzenfrauen BW aufgebaut mit dem Ziel, Frauen der 1. und 2. Führungsebene als positive Rollenvorbilder zu porträtieren um Rollenstereotype zu durchbrechen. Inzwischen wurden die Role Models um Frauen aus den Feldern Digitalisierung und Nachhaltigkeit erweitert. Neben den Spitzenfrauen BW gibt es die Digitale Plattform Frau und Beruf BW. Hier werden Erfolgsgeschichten im Mentoringprogramm für Migrantinnen präsentiert. Die Referent*innen berichten über spezifische Herausforderungen und Key Learnings.
Dr. Birgit Buschmann ist als Referatsleiterin für Wirtschaft und Gleichstellung im Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus BW tätig. Prof. Dr. Elke Theobald ist Professorin für digitales Marketing und Projektleiterin bei Spitzenfrauen BW sowie Digitale Plattform Frau und Beruf.
Paneldiskussion Gendersensible Gründungsökosysteme an Hochschulen
Inklusive und diversitätsorientierte Gründungsökosysteme an Hochschulen können ein gründerinnenfreundliches Klima schaffen und dafür sorgen, dass Frauen innovative Ideen entwickeln und in die Tat umsetzen. In unserer Diskussion werden wir erörtern, wie Barrieren für Frauen in der Gründung überwunden werden können. Wir beleuchten, welche Maßnahmen Hochschulen ergreifen können, um ein förderndes Umfeld zu schaffen, welche Rolle verschiedene Akteur*innen dabei spielen und wie Chancengleichheit in der Gründungsförderung durch gezielte Impulse verbessert werden kann.
Es diskutieren:
Hannah Jensen: Hannah Jensen arbeitet als operative Projektleitung im Projekt Women Entrepreneurs in Science (WES) an der Bergischen Universität Wuppertal. WES ist ein NRW-weites Hochschul-Netzwerk für Gründerinnen und gründungsinteressierte Frauen. Neben ihrer Tätigkeit bei WES promoviert sie im Bereich Female hybrid Entrepreneurship.
Dr. Katja von der Bey: Dr. Katja von der Bey ist Geschäftsführerin und Vorstandsfrau der WeiberWirtschaft eG und hat als Berliner Regionalverantwortliche der bundesweiten gründerinnenagentur (bga) das Projekt „Gründerinnenfreundliche Hochschulen für Deutschland“ geleitet. Sie ist eine der führenden Expertinnen im Themenfeld Geschlechtergerechtigkeit in der Wirtschaft.
Ulrike Böttcher: Ulrike Böttcher ist Gründerin und CEO von valupa und kombiniert als Dipl. Textil- und Flächendesignerin kreislauffähige Designs mit nachhaltigen Materialien im 3D-Druck. Die Idee zu valupa kam ihr 2019 und ist seither ihr Motor einen Beitrag im nachhaltigen Modesektor zu etablieren.
Jutta Overmann: Als Beraterin und Coach unterstützt und begleitet Jutta Overmann Gründer*innen bei der Umsetzung ihrer Vorhaben. Sie verfügt über langjährige Beratungs- und Schulungs- sowie Lehr- und Projekterfahrungen. Schwerpunkte dabei waren die Förderung von Frauen und die Begleitung von Gründungsideen im sozialen Kontext. Als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Alice-Salomon-Hochschule hat sie die Gründer*innenkultur mit aufgebaut und das Projekt EXIST-Women maßgeblich verantwortet.
Podiumsdiskussion zu den Themenschwerpunkten der Fachtagung
Podiumsdiskussion zum Transfer der Ergebnisse aus den vier Themenschwerpunkten der Tagung. Es diskutieren die meta-IFiF-Beirätinnen Katja Barbara Bär (Bundesverband Hochschulkommunikation, Stephanie Keppler (ZDF), Dr. Hanna Proner (ZEIT Verlagsgruppe), Prof. Dr. Heike Wiesner (Harriet Taylor Mill-Institut, Hochschule f. Wirtschaft & Recht) und Dr. Isabel Rohner (Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände) mit Moderator Dr. Jan-Martin Wiarda.
Freitag, 21.03.2025
Sozialverantwortliche KI | Prof. Dr. Nicola Marsden
Wie können wir die Sichtbarkeit von Frauen in der KI nachhaltig stärken? Der Vortrag präsentiert Rahmenbedingungen und konkrete Interventionen, die sozialverantwortliche KI-Gestaltung in den Mittelpunkt stellen. Dieser Beitrag zeigt, wie Frauen nicht nur sichtbarer, sondern als gleichwertige Akteurinnen wahrgenommen werden können. Die vorgestellten Best Practices verdeutlichen, wie KI-Systeme Diversität fördern können, indem die Beteiligten Verantwortung übernehmen und Stereotype hinterfragen.
Prof. Dr. Nicola Marsden ist Forschungsprofessorin für Sozioinformatik an der Hochschule Heilbronn. Ihr Schwerpunkt liegt auf Diversität, Chancengleichheit und der ethischen Entwicklung von KI-Systemen durch partizipative Ansätze.
Versäumte Bilder | Gesine Born
Frauen werden in der Wissenschaft oft übersehen - auch visuell. Mit Hilfe künstlicher Intelligenz generiert Gesine Born fotorealistische Bilder von Frauen, die kein repräsentatives Bild haben, und verleiht ihnen damit visuelle Anerkennung. Das Projekt ist partizipativ: Universitäten und wissenschaftliche Einrichtungen reichen ihre eigenen übersehenen Frauen ein und entwickeln gemeinsam mit Gesine Born ein repräsentatives Porträt. Dabei wird transparent mit dem kontroversen Medium KI umgegangen: Alle Eingaben in die KI werden veröffentlicht und die Bilder klar als KI-generiert gekennzeichnet.
Gesine Born ist die Gründerin des Bilderinstituts.
How Iceland is Closing its Gender Gap | Eliza Reid
Eliza Reid, isländisch-kanadische Autorin, Frauenrechtlerin und ehemalige First Lady Islands, wird in einem Impulsvortrag in die Geheimnisse der Sprakkar ("Extraordinary Women") einführen und berichten, wie Island es schafft, Gender Gaps zu reduzieren. Schon 1975 haben die isländischen Frauen mit ihrem "Frauenstreik" viel Sichtbarkeit für Themen der Gleichberechtigung hergestellt.